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Sitz des Frauenzentrums: in der Kyritzschule / Emilstraße, Ecke Frankfurter Straße. Hier gibt es Raum für Diskussionen und Feste.
Foto: Kooperation Frauen e.V.
Sabine Seidler: Am 17. September 1994 wurde das Frauenzentrum eröffnet. Bis dahin war es ein weiter Weg: Vor und nach der Gründung der Kooperation Frauen e.V. 1991 gab es "runde Tische" der Arbeitsgemeinschaft Darmstädter Frauenverbände und der "autonomen Frauen" (heute FrauenKulturZentrum e.V.). Die Frauenbeauftragte Wilma Mohr wurde gewonnen, und die Kommunalpolitik stimmte dem interfraktionellen Antrag im September 1993 zu: ein Frauenzentrum in der Kyritzschule! Finanzmittel wurden bewilligt, und Karin Gerhardt plante die Räume, die heute noch genauso genutzt werden. Jetzt soll wieder gefeiert werden.
Irmgard Klaff-Isselmann: Die Kooperation mit dem FrauenKulturZentrum e.V. war ein hartes Ringen um die Nutzung des Frauenzentrums: exklusiv für Frauen? Oder – wie wir das gesehen haben - Frauen bestimmen über den Zutritt zum Zentrum. Iris Behr: ...und lassen auch mal Männer rein, wenn`s der Frauenförderung und Frauenpolitik dient. Sabine: Unseren feministisch-politischen Anspruch, "Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frauen und Sichtbarmachung von Frauenaktivitäten nach außen", mussten wir auch in unseren Parteien deutlich machen. Dass GRÜ- NE, SPD, CDU und FDP-Frauen über 20 Jahre parteiübergreifend Frauenthemen vorangetrieben haben, war nicht allen selbstverständlich. Irmgard: Wir haben sehr viel angestoßen. Iris: ...wobei uns unsere Frauen und parteipolitischen Netzwerke sehr zugute kamen. Sabine: ...und unsere Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen: Aus unseren Vorstandssitzungen ist nichts nach außen gedrungen. Irmgard: Es gab nicht nur Frauenräume für Frauen- Gruppen oder Veranstaltungen, sondern auch die "Pädagogische Initiative" mit der Beschäftigungsinitiative der "Golden Girls" in unserer Küche. Als die PI 1996 ausstieg, wurden wir ungeplant Arbeitgeberinnen für etwa zehn Frauen. Iris: Die kommunale Beschäftigungsförderung "Arbeit statt Sozialhilfe" konnten wir für unsere Frauen nutzen, mit den "Hartz-Reformen" sind wir dann an unsere (ehrenamtlichen) Grenzen gestoßen. Seit 2007 setzen wir nun die Frauenqualifizierung und -beschäftigung in der BAFF Frauen Kooperation gGmbH um, in der Koop Frauen e.V. 50%ige Gesellschafterin ist. Sabine: Angeregt durch Sigrid Dipper(†) haben wir das Thema "Unternehmerverantwortung: Vereinbarkeit von Familie und Beruf" mit Arbeitgebern in der Stadt behandelt. Ein Ergebnis ist "Fluggis Abenteuerland", eine Ad-Hocund Notfall-Kinderbetreuung. Iris: Seit 2013 haben wir mit dem FrauenKulturZentrum e.V. ein gemeinsames Leitbild. Die unterschiedlichen Schwerpunkte ermöglichen einen ganzheitlichen Ansatz für Teilhabe und Gestaltung im Frauenzentrum. Durch die Kooperation mit starken NetzwerkpartnerInnen, dem Netzwerk Migrantinnen, der VHS Darmstadt, Amnesty International uvm. und unseren engagierten Mieterinnen bieten wir ein interkulturelles und intergeneratives Kurs- und Veranstaltungsprogramm. Irmgard: Für die nächsten 20 Jahre wünschen wir uns ein internationales, lebendiges und aktives Frauenzentrum für alle Frauen, die in Darmstadt leben. Am 20. September 2014 laden wir alle interessierten Frauen und Männer herzlich zu unserer Jubiläumsveranstaltung ein, sich zu informieren und vor allem, mit uns zu feiern! (Infos: www.frauenzentrum-darmstadt. de)
