Dr. Eva. Brinkmann to Broxten
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Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.,
Deutscher Stiftungstag, 12. Mai 2011
Dr. Eva Brinkmann to Broxten ist die Initiatorin und Gründerin der Stiftung. Sie
studierte Germanistik, Politik und Philosophie in München und Frankfurt in den 1960er
Jahren. 1971 kam sie in Kontakt mit der Frauenbewegung, die in Frankfurt mit dem
„Weiberrat“ und dem ersten „Frauenzentrum“ aktiv war. In den 1980er Jahren beteiligte
sie sich daran, den Feminismus an der Universität zu verankern und arbeitete am
Frankfurter Institut für Frauenforschung mit. Als die staatliche Förderung 1999/2000 für
das Institut beendet wurde (Roland Koch war 1999 zum Hessischen Ministerpräsidenten
gewählt worden), fasste sie den Beschluss, mit ihrem Erbe eine Stiftung zu gründen.
„Ich will den sozialen Wandel, den die Frauenbewegung angestoßen hat, weiter
unterstützen, indem ich engagierten Frauen mithilfe der Stiftung Mittel zur
Verwirklichung ihrer Vorhaben zur Verfügung stelle und in der Öffentlichkeit auf sie
aufmerksam mache“, so ihre Zielsetzung.Die Stiftung fördert zukunftsweisende Projekte
von Frauen, die für das weitere Fortkommen, für die Karriere der Antragstellerinnen von
Bedeutung sind, wie zum Beispiel die „Königinnenwege“. Unter diesem Titel stellen Frauen
ihre Forschungen, ihre Kunst und ihre Lebenswege vor – als Ermutigung für andere.
Alle zwei Jahre vergibt Maecenia Fördermittel bis zu maximal 10.000 Euro pro Projekt.
Ein Projekt von 2012 ist z. B. eine Theaterproduktion der rumänischstämmigen
Schauspielerin Ricarda Ciontos. Der Roman „Heute wäre ich mir lieber nicht begegnet“ der
Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ist aus Sicht einer jungen Frau geschrieben,
die im Rumänien der 1980er Jahre auf ihr fremdbestimmtes Leben zurückblickt. Im
Theaterprojekt wird dieser Roman bearbeitet und mit aktuellen Interviews zum Thema
Verrat verwoben, die in Rumänien und Deutschland mit Frauen geführt werden. Damit
gehen die Theatermacherinnen über den Roman hinaus und versuchen die grundsätzliche
Bedeutung von Verrat im politischen sowie im privaten Leben zu ergründen.
Katharina Roth-Deblon