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Fotos: privat

Mit dem Sport gestalten

Das ehrenamtliche Engagement in Sportvereinen

Eine große Anzahl ehrenamtlicher Helfer/Innen sind in den zahlreichen Sportvereinen bundesweit zu finden. Regional ist der Sportkreis 33, Darmstadt und Umkreis, ist zuständig für 230 Vereine mit etwa 10300 Mitgliedern. Er unterstützt die Vereine bei internen Aktionen, zum Beispiel zur Erlangung des Sportabzeichens, oder bei den verschiedenen Anträgen der Behörden.

über den Landessportbund Hessen (LSBH) können Interessierte Ausbildungslehrgänge zum Trainer/In oder übungsleiter/In sowohl für den Breitensport als auch für den Leistungssport, für Kinder und Jugendliche oder Erwachsene, aber auch zum Sport in der Prävention und Rehabilitation machen. Diese Ausbildungen sind in einzelne Lehrgänge im Gesamtumfang von etwa 120 Lerneinheiten gegliedert, beispielsweise Grundlagen der Bewegungslehre, Organisation und Gestaltung einer Unterrichtseinheit, medizinische Grundlagen, Leistungsbewertung und vieles mehr. Zum Schluss folgen Abschlussprüfung und Lizenzierung. Die so erworbene Lizenz muss dann alle vier Jahre im Rahmen weiterer Fortbildungen verlängert werden. Für einzelne Sportarten können auch spezielle TrainerInnenlizenzen erworben werden. Die Anmeldung erfolgt in der Regel über die Websites der einzelnen Verbände.

Während bei vielen sogenannten männlichen Ballsportarten, allen voran dem Fußball, meistens auch Männer als Trainer arbeiten, geben vor allem im Kinder- und Jugendbereich, im Fitnessbereich oder beim Aerobic Frauen die Kommandos in den Trainingsräumen. Auch im Turnen sind die Frauen in der überzahl: der Hessische Turnverband verzeichnet den Frauenanteil mit 70 Prozent. Doch auch bei den Ballsportarten von Tennis über Volleyball bis hin zu Rasenhockey sind Frauen zunehmend aktiv, insbesondere beim Trainieren von Mädchenmannschaften.

Die Gründe für das Arbeiten als Trainerin sind äußerst vielfältig und meist gar nicht von vornherein geplant. Manche fingen schon als Jugendliche an, den Nachwuchs zu trainieren, andere kamen aufgrund persönlicher Dinge zu dem Job.

"Nach einer Knie-Operation konnte ich selbst nicht mehr aktiv Handball spielen. Durch die Arbeit als Trainerin bleibe ich sowohl der Jugend als auch dem Sport verbunden" sagt eine 58jährige, die seit 50 Jahren im Verein aktiv ist.

"Ich hatte mit Mitte dreißig Brustkrebs und habe alle Therapien gut überstanden. Auf der Suche nach einer speziellen Sportbetätigung bin ich darauf gestoßen, dass es eine besondere Ausbildung für Sport in der Rehabilitation gibt, aber keine Gruppe in meiner Nähe. Da lag es nahe, selbst aktiv zu werden - heute treffen sich regelmäßig etwa 12 bis 15 Frauen, nicht nur zum Sport sondern auch zum Gedankenaustausch".

"Als meine Tochter laufen lernte, bin ich mit ihr regelmäßig zum Purzelturnen gegangen. Zwei Jahre später hörte die übungsleiterin auf und ich habe die Gruppe übernommen. Im Anschluss daran habe ich dann meine übungsleiterlizenz zur Absicherung gemacht", so die Aussage einer übungsleiterin nach 20jähriger Tätigkeit im Kinder- und Jugendsport. Als Motivation gibt sie an, Kinder seien spontan und begeisterungsfähig und fordern damit ihre übungsleiterin auch geistig. Sie sind die Zukunft unserer Gesellschaft, der Sport könne Einfluss nehmen insbesondere auch auf das Sozialverhalten.

Die Beispiele zeigen, dass die ehrenamtliche Tätigkeit in den Sportvereinen einerseits ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Eigenverantwortung voraussetzt, andererseits aber auch eine große Anerkennung darstellt. In vielen Familien bilden die Vereinszugehörigkeit und die sportlichen Trainingsstunden den Mittelpunkt des Tages- und Wochenablaufs. Später dann, im Rentenalter, fordert und fördert der Sport sowohl die geistige als auch die körperliche Fitness, ob nun ehrenamtlich als Trainer/In oder als aktives Vereinsmitglied. Außerdem ist es eine Form von Herausforderung, sich immer wieder mit fremden Menschen auseinanderzusetzen und - insbesondere in der Jugendförderung - sich auf Risiken einzulassen, die Sport und das beständige Steigern beim Training unweigerlich bergen. :

Michaela Kirsch

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