Werden Sie auch eine

MATHILDE

Projekt Gaia - Hexenschule für Mädchen

Natur- und Erlebnispädagogik mit dem Schwerpunkt Kräuterwissen

Das Projekt Gaia eröffnet einen Raum für Erlebnisse in und mit der Natur - für Mädchen in Form einer Hexenschule, da wir, wie die Kräuterhexen, Pflanzen bestimmen, sammeln und in der Wildkräuterküche verwenden. Brennnesselsuppe und Johanniskraut-Öl, Kräutersalz selbst hergestellt und Kräutersäckchen für schöne Träume sind nur einige Beispiele. Unterwegs gibt es so manche Entdeckungen und Abenteuer. Herausforderungen dürfen selbst gefunden werden - manchmal helfe ich auch nach...

Die Mädchen sind sich einig: Eine Hexe hat gute Absichten, ist frech, freiheitsliebend und abenteuerlustig!

Eine Gruppe von 12 Mädchen mit Rucksäcken auf dem Rücken, lachend und scherzend, ziehen sie mit mir los. Nach der Begrüßungsrunde führt uns unser Weg über schmale Pfade durch den Wald und an grünen Wiesen vorbei. Hier und da wird eine Pflanze entdeckt und eins, zwei Blätter in den Kräuterkorb getan. Giersch und Vogelmiere, Sauerampfer und Brennnessel sammeln wir. Die letztere, unsere wichtigste Begleiterin, sammeln wir lieber mit Scheren. Aber falls es uns doch erwischt- der Spitzwegerich wächst gleich neben an! Dieser zerdrückt ist die beste Wiesenapotheke. Bei Insektenstichen und Wunden lindert er den Schmerz und wirkt antibiotisch.

Unter der großen Linde picknicken wir gerne und dann freuen sich die Mädchen auf Fangen- Schleich- oder Geschicklichkeitsspiele. Danach ist es höchste Zeit für unsere Hexenküche! Kräuter schneiden und Wasser auf den Spirituskocher aufstellen. Wenn das Wasser kocht, kommen die Nudeln hinzu. Zum Schluss darf sich jede noch Backerbsen in ihre Suppe streuen, das schmeckt!!! Hier gibt es auch einen tollen Kletterbaum und nach der Stärkung müssen alle den Baum hinauf. "Nicht zu hoch", muss ich dann doch mal sagen. Perspektive von oben, genüsslich sitzen fünf Mädchen auf dem Ahornbaum. Sina fängt derzeit einen kleinen Grasfrosch. Nicht alle trauen sich ihn anzufassen, aber alle bestaunen wie schön er ist. Heute gehen wir noch an unserem Waldlager vorbei und bringen Haselnusszweige, um die Ritzen der Blockhütte auszubessern. Die Wildschweine waren in der Nähe. Wir sehen die umgewühlte Erde, ihre Spuren, überall.

Bald kommt der Herbst und der Winter, dann ist das Waldlager immer unser Ziel. Dort wärmt uns dann ein Feuer und alle lernen den Umgang damit. Den Rückweg durch den dunklen Wald leuchten wir dann mit Taschenlampen aus. Doch bis es soweit ist, genießen wir die Fülle, z.B. der Brombeerhecken!

Einmal im Jahr gibt es die legendäre Brombeerspeise mit Waffeln und Sprühsahne. Dann gibt es ein Foto von jedem Mädchen, das zu Besuch bei der Brombeerhexe war. Dieses Jahr haben wir uns gegenseitig noch Frisuren gemacht, dass war eine Freude. Hexenfreundinnen sind ganz schön kreativ! Na. was meint ihr? Vor allem staunten die Wanderer, die uns auf dem Heimweg begegnet sind. Das nächste mal darf jede ihr Foto ins Hexenbuch kleben. Jedes Mädchen hat ihr eigenes Hexenbuch. Rezepte, gepresste Kräuter und Fotos machen es zu einer schönen Erinnerung an ihre Erlebnisse in Wald und Wiese.

Die Freude, die Freiheit und die Abenteuer miteinander zu teilen ist das, was wir lieben. Von den breiten Wegen abzugehen und neue Wege auszuprobieren macht die Mädchen mutig und selbstsicher. Die Freiheit des Waldes zu spüren und zu erleben, gibt eine Ahnung davon, dass es sie gibt. Mit allen Sinnen angesprochen zu werden, lässt uns erfahren, dass wir mehr sind als Denken und Intellekt. In Verbindung mit der Natur können sich alle gut genährt und geborgen fühlen.

Mechthild Fornoff

zurück

MATHILDE