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Info aus dem Archiv des FrauenMediaTurms:
www.frauenmediaturm.de
Mit einer in ganz Deutschland beachteten Straßenaktion fordert
die Frauenaktion 70 die Streichung des § 218.
In einem Offenen Brief an die SPD-Familienministerin Käte Strobel treten
die Demonstrantinnen zudem für bessere Aufklärung an den Schulen und den
leichteren Zugang auch junger und unverheirateter Frauen zu Verhütungsmitteln
ein.
Unter den über 1.000 UnterzeichnerInnen des Briefes sind auch bekannte
Frauen wie die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich-Nielsen, die
SPD-Landtagsabgeordnete Dorothee Vorbeck und die Journalistin Ulrike Holler.
Anonyme Onlineberatung:
www.maeander-zwangsheirat.de
Mäander e. V., Mornewegstraße 33,
64293 Darmstadt
Telefon: 06151 893103
E-Mail: maeander-darmstadt@online.de
www.maeander-darmstadt.de
So nennt sich die neue Beratung, die der Verein Mäander anbietet. Niederschwellig, vernetzt, kooperativ und präventiv soll sie sein. Und so wurde und wird sie, dank der Initiative des Darmstädter Frauenbüros, der Abteilung für Chancengleichheit im Landkreis Darmstadt-Dieburg, dem Interkulturellen Büro der Wissenschaftsstadt Darmstadt und weiteren involvierten Abteilungen/Einrichtungen - im Rahmen der Aktivitäten des Netzwerk Gewaltschutz.
Das Netzwerk ist bestrebt, lokale Daten zum Thema Zwangsheirat zu
ermitteln. Bundesweit gibt es bislang keine verlässlichen Daten, weshalb
keine aussagekräftigen Zahlen zur Verfügung stehen. Betroffene junge
Frauen selbst sind in einer ausweglosen Situation. Für Kontaktpersonen
im natürlichen Umfeld (Lehrkräfte, Ärzteschaft usw.) ist es schwierig,
angebracht auf eine von Zwangsheirat Betroffene und deren Notsituation
zu reagieren.
Liege ich mit meiner Vermutung überhaupt richtig? Wer kennt sich aus
und begleitet sensibel die weiteren Schritte? Wer übernimmt - und zwar
schnell genug - unbürokratisch die Kosten für ein Wohnen außerhalb des
Elternhauses? Wer unterstützt die jungen Frauen in ihrem Autonomiebestreben
und berücksichtigt deren besondere Sozialisationserfahrung?
Mäander sammelte in der Vergangenheit ausreichend Wissen und Erfahrung und zeigte sich somit geeignet als kompetente Anlaufstelle. Die Kontaktaufnahme kann erfolgen per E-Mail, Telefon oder persönlich in der Geschäftsstelle und vor allen Dingen über eine anonyme Hotline. Für dieses Thema sensibilisieren möchte Mäander insbesondere durch Teilnahme an Fachtagungen, Aufklärungsarbeit an Schulen, speziellen Workshops und Vernetzung mit entsprechenden Ämtern.
Von Zwangsheirat betroffen sind "in der öffentlichen Wahrnehmung vor
allem türkische und arabische junge Frauen; es wird aber auch von Frauen
aus Süd- und Osteuropa, aus Asien und Indien berichtet, die gegen ihren
Willen unter Zwang heiraten." (Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, 2008).
Nach dem Stand vom 31.12.2007 leben in Darmstadt 1.924 Frauen über 18
Jahre aus der Türkei, 315 Frauen über 18 Jahre aus Marokko, 567 Frauen
über 18 Jahre aus Serbien und Montenegro und 232 Frauen über 18 Jahre
aus Bosnien-Herzegowina. Dazu kommen insgesamt 652 minderjährige Mädchen
aus all diesen Ländern. In den Städten und Gemeinden des Landkreises
Darmstadt-Dieburg leben 14.708 Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern.
"Auch wenn diese Zahlen geringfügig erscheinen sollten, ist es jedoch notwendig, für die betroffenen Frauen und Mädchen eine professionelle Anlaufstelle zu installieren, damit diesen adäquat Schutz gewährt werden kann", heißt es in der Konzeption.
Frauenbüro Darmstadt