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Sommer, Sonne und Geschlechtskrankheiten

 

Sommerliche Temperaturen, Son-nenlicht und die entspannte Atmosphäre im Urlaub schmelzen so manche Hemmschwelle in Bezug auf neu geknüpfte zwischenmenschliche Kontakte dahin.

Der Gedanke an sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV, Syphilis, Gonorrhö und Hepatitis mag vielleicht doch manches heißblütiges Paar zu einem Kondom greifen lassen. Dass Infektionen mit der Untergruppe Serotyp D-K der Bakterienart chlamydia trachomatis in Deutschland zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten gehören, ist wie ihre Verbreitung und das Krankheitsbild vielerorts noch unbekannt.

Diese Chlamydien besiedeln die Schleimhäute von Harnröhre, Scheide und Enddarm, das Vaginalsekret, Sperma und Urin. Ihre Übertragung erfolgt durch direkten sexuellen Kontakt mit infektiösen Schleimhäuten und Flüssigkeiten.

Beim Neugeborenen erfolgt die Ansteckung durch die Passage des infektiösen Geburtskanals der Mutter und kann neben Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), zu schwer verlaufenden Lungenentzündungen (Pneumonien) führen.

Bei Oralverkehr lassen sich Chlamydien schon mal im Rachenraum nieder, lösen dort aber keine Erkrankung aus.

Ein bis drei Wochen nach Ansteckung kann es bei Frauen zu wässrig-eitrigem Scheidenausfluss (Fluor), Juckreiz und Brennen während des Wasserlassens kommen. Fieber, eine ungewöhnlich starke Periode und / oder Zwischenblutungen verstärken den Verdacht, dass Chlamydien über die Eileiter in die Bauchhöhle aufgestiegen sind und dort zu einer Infektion des kleinen Beckens (pelvic inflammatory disease) geführt haben.

Ein Chlamydienbefall des Enddarms kann sich in Form von durchfallähnlichen Beschwerden, Schmerzen und Juckreiz, wässrig-schleimigen Stuhlbeimengungen und Analekzem zeigen.

Leider verlaufen bei Frauen bis zu 80 Prozent der chlamydienbedingten Genitalinfektionen ohne körperliche Beschwerden und bleiben zuerst unerkannt. Im Rahmen von Untersuchungen zu ungewollter Kinderlosigkeit bei Frauen im gebärfähigen Alter, wurden bei 100 000 betroffenen Frauen in Deutschland chlamydienbedingte, narbige Eileiterverklebungen entdeckt. Zusätzlich lassen sich Bauchhöhlenschwangerschaften und Fehl- und Frühgeburten bei Schwangeren in einen ursächlichen Zusammenhang mit Chlamydieninfektionen bringen.

Angesichts dieser weitreichenden Folgen wird sexuell aktiven Frauen unter 25 Jahren zur frühzeitigen Entdeckung und Behandlung ein Chlamydien Screening angeboten. Zusätzlich kann Frau sich in vielen Gesundheitsämtern altersunabhängig anonym und gegen eine kleine Gebühr auf sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien untersuchen lassen. Bei Schwangeren ist seit 1995 ein Chlamydien Screening ein fester Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge. Die Behandlung einer festgestellten Chlamydieninfektion stützt sich auf die Einnahme von Antibiotika und den damit verbundenen Nebenwirkungen.

Die wichtigste Maßnahme bezüglich dieser und anderer sexueller Infektionskrankheiten bleibt allerdings weiterhin die Vorbeugung.

Die Nutzung von Kondomen oder Femidomen zur selbstbestimmten Anwendung eines Barriereverfahrens verringert das Infektionsrisiko maßgeblich.

Bitte bedenken Sie, dass fetthaltige Gleitmittel latexhaltige Kondome für Erreger durchlässig machen.

Da der genitale Schleimhautkontakt von Frau zu Frau (Tribadie) ebenfalls zu einer Krankheitsübertragung führen kann, ist nicht nur hier die Stärkung der körpereigenen lokalen Abwehr (saurer ph-Wert der Scheide) gegen potentielle Krankheitserreger besonders wichtig.

Diese reagiert allgemein sehr empfindlich auf Medikamente wie Antibiotika und Kortison, die Anti Baby Pille, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Chlor aus konventionellen Tampons, Monatsbinden und Schwimmbadwasser.

Stress, Nonoxynol -9, ein Spermizid von Schaumzäpfchen und spermizid beschichteten Kondomen, Intimwaschlotionen, übermäßiger Zucker, Fastfood und Koffeinkonsum beeinträchtigen ebenfalls den wichtigen PH-Schutz des weiblichen Körpers.

Das Resultat eines Vaginalabstriches kann Problemkeime entlarven. Eine individuelle, gezielte Therapie mit pflanzlichen Sitzbädern, maßgeschneiderten Vaginalzäpfchen aus ätherischen Ölen und Stärkung der allgemeinen Abwehrkräfte dient dem Wiederaufbau der protektiven Scheidenflora und somit einem weiteren, wichtigen Schutz vor sexuell, übertragbaren Krankheiten.

Gut gerüstet mit einem funktionierenden Immunsystem und einem Barriereschutz wird ihnen ihr amouröses Sommererlebnis hoffentlich in guter Erinnerung bleiben.

Brigitte Voigt, Heilpraktikerin

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