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»Stern der Hoffnung«

Karin Wesp engagiert sich für ein Kinderheim in Rumänien

Als sich die Arheilger Lehrerin Karin Wesp (64) vor 15 Jahren während der Sommerferien sozial engagieren wollte, erhielt sie zunächst mehrere Absagen. Bis sie auf eine private Kinderhilfe in Rumänien stieß, die von der deutschen Krankenschwester Sybille Hüttemann gegründet worden war. Unterstützung könne man gebrauchen, doch solle sie sich doch erstmal vor Ort über das Projekt informieren, riet man ihr. Das hat Karin Wesp getan und war erschüttert. Das Engagement von Sybille Hüttemann und ihrer Schwester Bettina gilt vor allem heimatlosen Kindern in Rumänien. Ihre Ziele: »kurzfristig möglichst viele Kinder von der Straße zu holen; mittelfristig, ihnen eine Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen; langfristig, sie in ein eigenverantwortliches Leben zu begleiten.»

Bei ihrem ersten Rumänien-Besuch lernte Karin Wesp die »Kinderetage» kennen, die die beiden Deutschen in Alba Iulia, 370 Kilometer von Bukarest entfernt, eröffnet hatten. »Das war zunächst nur ein Stockwerk in einem total verkommenen Wohnblock, das für rund 30 Kinder wohnlich hergerichtet war», schildert sie ihre Eindrücke von damals. Und sie erkannte, dass sie vor Ort wenig tun konnte, u.a. wegen mangelnder Sprachkenntnisse. Aber dass sie von zu Hause aus einen Beitrag leisten könnte. Und sie begann, in ihrer Garage in Arheilgen Sachspenden zu sammeln – vor allem Kinderkleidung und Spielsachen – und den Transport nach Rumänien zu organisieren. Seit 1995 fährt sie jedes Jahr mindestens einmal nach Alba Iulia, um das Kinderheim zu besuchen. Oft hat sie Spender oder interessierte Freunde und Freundinnen mitgenommen. 2001 hat sie den gemeinnützigen Verein »Rumänienhilfe Darmstadt-Arheilgen e.V.» gegründet, um ihren Hilfsaktionen einen formalen Rahmen zu geben, der auch das deutsche Finanzamt befriedigt.

Im selben Jahr konnten die Kinder in Rumänien in ein neues Kinderheim umziehen, das den Namen »Stern der Hoffnung» trägt. Hier leben nun 62 Kinder und Jugendliche. Alle besuchen Kindergärten und Schulen. Immer wieder werden Notfälle aufgenommen, und die Initiative betreut auch bedürftige Familien. Die Sachspenden, die alle vier Wochen von rumänischen Lastern aus Arheilgen abgeholt werden, werden in einem Secondhand-Shop des Kinderheims verkauft, wenn sie nicht für die Kinder benötigt werden. In der Adventszeit packen Schüler der Arheilger Astrid-Lindgren-Schule seit Jahren Weihnachtspäckchen für die Kinder in Alba Iulia.

Nach wie vor ist diese Rumänienhilfe auf jede Unterstützung angewiesen. Spenden kommen den Kindern direkt zugute», betont Karin Wesp. Sie freut sich, wenn bei Geburtstagen, Sommerfesten oder auch bei Trauerfeiern für diesen guten Zweck Geld gesammelt wird.

Jutta Schütz

Sachspenden
können abgegeben werden in Arheilgen, Untere Mühlstraße 19,
mo-sa 9.30 bis 12.30 Uhr und mo-fr 15 bis 18.30 Uhr
(beim Kinderladen »Süssstoff» im Hof).
Informationen im Internet: www.kinderheim-alba-iulia.de

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