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Kurzbeschreibung des Projektes:
"Frauengerechtes Bauen und Wohnen in Darmstadt"
Standort:
Vilbeler Weg 15, 17
Träger:
Hegemag, jetzt Bauverein AG
Architektin:
Ramona Buxbaum
Größe:
11 Wohneinheiten
Projektbeginn:
Wettbewerb 1995 - Bezug: 1998
Zielvorstellung:
Wohnen aus Frauensicht
Zielgruppe:
Mieterinnen im sozialen Wohnungsbau
 

10 Jahre "Frauengerechtes Wohnen" in Darmstadt

Gespräch mit Esther Hachen, einer Bewohnerin der ersten Stunde

Im September 1998 wurden die ersten Wohnungen des frauengerechten Wohnungsbaus im Vilbeler Weg in Darmstadt bezogen. Esther Hachen, 42 Jahre, alleinerziehend mit 2 Töchtern, ist eine Bewohnerin der ersten Stunde.

Frau Hachen, was ist das Besondere am "Frauengerechten Wohnen"?

Die Wohnanlage verfügt über einen großen Gemeinschaftsraum und einen im Innenbereich liegenden Garten. Da der Gartenbereich von allen Wohnungen aus sehr gut einsehbar ist, hat man einen Blick auf die spielenden Kinder.

Im Vordergrund der architektonischen Konzeption steht auch eine große Wohnküche als Kommunikationsraum für Eltern und Kinder. Darüber hinaus sind alle anderen Räume gleich groß und somit variabel nutzbar.

Im ersten Stock der beiden Häuser befinden sich sogenannte Schaltwohnungen. Diese Wohnungen verfügen über einen "Schaltraum" und können bei Bedarf um ein Zimmer vergrößert beziehungsweise verkleinert werden.

Die gemeinsame Verantwortung für den Garten sowie die einmal im Monat im Gemeinschaftsraum stattfindenden Hausversammlungen stärken das Wir-Gefühl. Der Gemeinschaftsraum wird vielseitig genutzt. Von Jugendlichen, die sich mit Freunden treffen, ebenso von Kindern, die miteinander lernen, als auch für Feste und Versammlungen. Einmal im Jahr findet ein Sommerfest statt. Im Jahr 2008 gab es einen besonderen Anlass: Das Wohnprojekt Vilbeler Weg feierte im September sein 10-jähriges Bestehen.

Das Wohnprojekt liegt zentral mit sehr guter Verkehrsanbindung und gut ausgebauter Infrastruktur. Trotz des Etiketts "Frauengerechtes Wohnen" kann auch der Partner mit in die Wohnung einziehen. Aber gerade für Alleinerziehende ist das Wohnen im Projekt Vilbeler Weg eine große Entlastung. Da die Hausgemeinschaft in engem Kontakt steht, fühlt man sich nicht allein. In gewisser Weise empfinden die BewohnerInnen eine Mitverantwortung für alle Kinder. Großen Wert wird auf ein rücksichtsvolles Miteinander gelegt.

Wie groß sind die Wohnungen, wie ist das derzeitige Alter der BewohnerInnen?

Die Wohnanlage besteht aus 11 Wohneinheiten in zwei Häusern, aufgeteilt in 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen. Das jüngste Kind ist 1,5, die älteste Bewohnerin ist 54 Jahre. Sehr viele Bewohnerinnen sind alleinerziehend.

Bis auf eine Wohnung, die aufgrund der geringen Größe von einer Person allein bewohnt wird, sind die Mietverhältnisse zeitlich beschränkt. Wenn der Nachwuchs auf eigenen Füßen steht und die Wohnung verlässt, endet die Wohnberechtigung. Da sich unter den BewohnerInnen Freundschaften entwickelt haben, sollten bei der Planung von neuen Wohnprojekten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die ein dauerhaftes Zusammenwohnen ermöglichen.

Haben die BewohnerInnen Einfluss bei der Auswahl der NachmieterInnen?

Die Belegung erfolgt über das Amt für Wohnungswesen in Darmstadt, die Kriterien des sozialen Wohnungsbaus müssen erfüllt sein. Die Hausgemeinschaft hat jedoch ein Mitspracherecht bei der Auswahl der NachmieterInnen.

Angelika Weber

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