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Großer Bruder – Große Schwester

Stolz auf die große Schwester

 

Ältere Schwestern sind häufig ein Vorbild für ihre kleinen Schwestern. Die Jüngsten lernen vieles durch die großen Schwestern, wie zum Beispiel Radfahren, Lesen oder Schwimmen. Die Älteren geben Anreize beim Spielen oder helfen beim Lernen. Immer mehr Kinder wachsen aber ohne Geschwister auf. Heute hat etwa jedes dritte Kind im Alter von vier bis fünf Jahren weder Bruder noch Schwester. Wichtige Vorbilder und Spielgefährten fehlen.

Kindern und Jugendlichen, die eine große Schwester oder einen großen Bruder vermissen, vermittelt die Einrichtung Big Brothers Big Sisters (Großer Bruder Große Schwester) eine/n erwachsene/n MentorIn, die oder der sich alle ein bis zwei Wochen mit ihnen trifft, ihnen zuhört und neue Impulse gibt. Big Brothers Big Sisters wählt für Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren eine Frau und für Jungen einen Mann. Die meisten 12 bis 15jährigen Jugendlichen interessieren sich für Big Brothers Big Sisters, weil sie sich eine erwachsene Person wünschen, die oder der ihnen allein Zeit und Aufmerksamkeit schenkt. Zeit ist knapp in unserer Gesellschaft: Viele Eltern sind wegen ihrer Berufstätigkeit lange abwesend. In großen Familien mit mehreren Kindern müssen sich die Geschwister die Aufmerksamkeit teilen. Bei alleinstehenden Frauen fehlt die Vorbildfunktion des Vaters für die Jungen.

Voneinander lernen

Begleitstudien des Programms Big Brothers Big Sisters zeigten, dass die jungen TeilnehmerInnen durch ihre älteren Geschwister selbstbewusster werden, neue Kenntnisse erwerben und weniger zum Drogen- oder Alkoholkonsum neigen. In den USA konnten viele bildungsferne Kinder durch ihre großen Brüder und Schwestern erfahren, wie wichtig Bildung ist. Durch ihre Vorbilder schafften viele einen guten Schul- oder sogar einen Universitätsabschluss. Aber auch die Erwachsenen lernen durch die jüngeren Geschwister. Soziale Fähigkeiten werden erweitert, bei manchen Tandems besteht die Möglichkeit andere Kulturen kennen zu lernen. Die Erwachsenen beteiligen sich an dem Programm, weil sie ein Kind über einen längeren Zeitraum besonders fördern wollen, oder weil sie die Kindlichkeit in sich bewahren wollen und Spaß an gemeinsamen Aktivitäten haben. Der kleine Bruder oder die kleine Schwester sollte mindestens über ein Jahr lang begleitet werden. Eine zeitliche Begrenzung gibt es nicht. In den USA besteht ein Geschwisterverhältnis seit über 58 Jahren.

Passende Tandems

Big Brothers Big Sisters sucht gewissenhaft nach einer passenden Schwester: Hobbys, räumliche Nähe und Temperament sind wichtig für die Auswahl. Auch nach der Vermittlung eines Tandems unterstützt die Einrichtung. Die beteiligten Kinder oder Jugendlichen, die Eltern und älteren Geschwister werden durch regelmäßige Telefonate begleitet. Dadurch soll gesichert werden, dass sich alle im Miteinander Wohl fühlen. Vorab klären PsychologInnen die Erwartungen. Die MentorInnen werden auf die hohe Verantwortung hingewiesen. Kindern wird unter anderem klar gemacht, dass sie keine großen Geschenke erwarten sollen, und dass das Wesentliche die gemeinsam verbrachte Zeit ist. Eltern sollen keine kostenlose Hausaufgabenhilfe verlangen. Wie die Schwestern ihre Stunden miteinander verbringen, entscheiden sie gemeinsam ohne Vorgaben von Außen.

Big Brother Big Sister jetzt auch im Rhein-Main-Gebiet

Das Programm Big Brothers Big Sisters wurde vor über 100 Jahren in den USA ins Leben gerufen und ist inzwischen in über 10 Ländern angekommen. Allein in Nordamerika treffen sich über 250.000 Kinder mit ihren älteren Geschwistern. In der Rhein-Neckar-Region, wo die Einrichtung 2007 begann, konnten bereits über 50 Tandems vermittelt werden. Seit diesem Jahr gibt es die Organisation auch im Rhein-Main-Gebiet, in Frankfurt. Big Brothers Big Sisters sucht in der Rhein-Main-Region zunächst ältere Geschwister für Frankfurter Kinder und Jugendliche. Interessierte Darmstädterinnen, die sich eine kleine Schwester wünschen, können ab sofort mitmachen, wenn sie bereit sind, alle 1-2 Wochen nach Frankfurt zu fahren. In Darmstadt wird die gemeinnützige Einrichtung Mitte 2009 aktiv.

Brigitte Luckhardt

Kontakt und weitere Infos:
Big Brothers Big Sitsers Deutschland
Region Rhein-Main
Kurt-Schumacher-Straße 43
60313 Frankfurt
Tel: 069 - 29 72 08 50
eMail: info.rheinmain@bbbsd.org
www.bbbsd.org

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