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Mitten in Darmstadt abtauchen in eine andere Welt

Seit Anfang des Jahres wieder in Betrieb, präsentiert sich das Jugendstilbad außen schmuck restauriert - Zeit für eine Innenbesichtigung!

Neun verschiedene Bäder, genauso viele verschiedene Saunamöglichkeiten, hinzu kommen Kneippbecken, Kalt-Tauchbecken und orientalischer Hamam, Ruhe und Schlafräume, Badrestaurant mit Terrasse, Bade-Shop und Beautybereich. Bei dem Versuch wirklich alle Räume und Möglichkeiten auszutesten wird die Wellness schnell zum Stress. Säuselnde Esoterikklänge sollen bereits am Eingang Entspannung herbeizaubern und verfolgen einen in die Blaue Solegrotte als Unterwassermusik bis in die 95° Sauna, wo man inständig hofft, doch wenigstens dort, schwitzend-leidend, von akustischer Berieselung befreit zu sein.

Im Neubau des Bades - in dem sich früher das kleinere Damenbad befand - heißt es nun: SPA. Sanus per aquem - das Zauberwort für die hier gestaltete Bäderlandschaft, optisch eher eine Reise in die bunte Welt der Fliesen. Somatisch wird der Schwimmbadbesuch spätens hier zum Genuss: herrlich warmes, salziges Wasser, es sprudelt und säuselt, kein Vergleich zur heimischen Wanne. Auch das denkmalpflegerisch einwandfrei wiederhergestellte Herrenbad, kommt in bunten Farben daher. Einzige Möglichkeit in diesem Entspannungstempel etwas mehr als fröhlich zu planschen oder sich von diversen Massagedüsen den Rücken oder Po bearbeiten zu lassen. Ganz prosaisches Bahnenschwimmen wird versüßt durch Nackenduschen und den Blick auf die gelungene Restaurierung.

Auch für Kinder ist es schön, und wer schon Schwimmen kann fällt den Eltern beim Chillen nicht unangenehm zur Last – so abwechslungsreich sind die Möglichkeiten, mit Warmsprudelbecken, Planschbecken mit Rutsche und Wasserschlange. Und erst der Saunabereich! Schwache Gemüter stehen sicher lange unentschlossen vor der Vielzahl des Angebots. Vielleicht die Kräuersauna mit 70°, oder das Biosaunarium mit 60°? Die Wahl fällt ganz klar auf die japanische Rosensauna, wo wohlriechendes natürliches (!) Rosenholzöl verduftet wird. Dann aber ab in die richtig heiße, finnische Sauna. Und schön abkühlen im Kaltbecken oder mit richtigem Eis, das auf Halde liegt. Spätestens jetzt macht der Kreislauf schlapp, aber wir sind ja noch lange nicht fertig mit der Wellness! Frische Luft schnappen tut vor allem gut, wenn's im 32 Grad warmen Außenbecken mit Blick auf Hinkelsturm und alte Stadtmauer ist.

Dann aber einen Latte trinken, oder ermattet auf die Liege sinken, schließlich wars ganz schön anstrengend das Entspannen!

Julia Reichelt

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