Werden Sie auch eine

MATHILDE

Bündnis für Familie – Darmstadt setzt auf die Väter

Ein Schwerpunkt der Bündnisarbeit ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – für Frauen und Männer. Deshalb nimmt das vom Frauenbüro koordinierte Bündnis in diesem Jahr die Väter in den Blick. Immer mehr Männer interessieren sich dafür, aktiv ihre Vaterrolle zu leben und Beruf und Familie zu vereinbaren. Grundsätzlich setzt die Vereinbarkeit die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Erwerbs- und Familienarbeit voraus, so die Bündnismeinung. Stadtrat Jochen Partsch, zuständiger Frauen- und Sozialdezernent, ist sich sicher: »Aufgabe von Politik ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen und vereinbarkeitspolitische Maßnahmen an Lebensrealitäten von Männern und Frauen und den Bedürfnissen von Kindern zu orientieren. Die große Mehrheit der Menschen – Männer wie Frauen – wünscht sich Familie und beruflichen Erfolg gleichermaßen. Das Darmstädter Bündnis für Familie ist aus meiner Sicht ein zeitgemäßes Instrument, das dieses wichtige Thema in Darmstadt voran bringt.« Sabine Eller, Darmstadts Frauenbeauftragte: »Partnerschaftliche Familienmodelle spielen eine zunehmend größere Rolle. Trotz verändertem Bewusstsein widmen Frauen der unbezahlten Hausarbeit und der Kindererziehung deutlich mehr Zeit als Männer. Um diese Situation zu verändern, braucht es über Frauen fördernde Maßnahmen hinaus strukturelles und individuelles Engagement, um Vätern eine gelingende Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen.« Einige der Bündnisprojekte setzen genau hier an: Elternzeitseminare bietet sefo_femkom e. V. an. Sie verhelfen zur Balance zwischen Beruf und Familie und unterstützen bei dem Übergang aus der Erwerbslosigkeit oder dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit. Die Agentur für Arbeit setzt auf den KOMpetenzPASS Berufsrückkehr, der soziale Fähigkeiten aufzeigt. So werde deutlich, dass Familienarbeit für Väter, Mütter und Unternehmen Vorteile bringt. Mit dem Fotowettbewerb ‚Väterbilder’ werden Vorbilder gesucht, die zur Nachahmung anregen, so das fratz-Magazin.

Im Rahmen der Bündnisaktivitäten veranstaltet das Frauenbüro in Kooperation mit sefo_femkom e. V. unter der Überschrift »Für eine neue Dynamik im Vereinbarkeitsdiskurs« eine Fachveranstaltung mit einem Vortrag von Dr. Barbara Stiegler. Veranstaltungstag: Freitag, 26. Oktober, von 14:00 bis 16:30 Uhr. Veranstaltungsort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung, Fraunhoferstraße 5 (Hörsaal).

Frau Stiegler wirft in ihrer Analyse des Geburtenrückgangs in der Geschlechterperspektive ein anderes Licht auf die Vereinbarkeitsthematik: Ihre Kernthese lautet, dass der Geburtenrückgang in enger Beziehung zur bestehenden Geschlechterordnung steht. Damit nimmt sie das Geschlechterverhältnis (Frauen und Männer, Mütter und Väter) in den Blick ihrer Analyse. Sie beleuchtet bisherige familienpolitische Maßnahmen kritisch und stellt geschlechterpolitische Strategien vor. Integriert ist ein Roundtable mit Schlüsselakteurinnen und -akteuren aus Darmstadt, die zu dem Thema »Strategien für eine frauen- und männergerechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf« Stellung beziehen:

  • Jochen Partsch, Stadtrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt
  • Hans-Heinrich Benda, Geschäftsbereichsleiter Zentrale Dienste der IHK Darmstadt
  • Jürgen Planert, DGB Regionsvorsitzender Region Südhessen
  • Dr. Barbara Stiegler, Leiterin des Arbeitsbereiches Frauen- und Geschlechterpolitik in der Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Ralf Ansorge, Geschäftsführer Profilwerkstatt GmbH, Darmstadt, und Vorstandsmitglied der Wirtschaftsjunioren Darmstadt
  • Edda Feess, Stellvertretende Frauenbeauftragte der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Koordination Bündnis für Familie Darmstadt.

Die Moderation des Roundtables teilen sich Gabriele Herbert, RKW Kompetenzzentrum Eschborn und Ulla Kurz, sefo_femkom e. V., Darmstadt.

Alle genannten und ungenannten Bündnis-Projekte zeigen auf, dass Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur durch verzahnende Maßnahmen im Bereich der Unternehmensstruktur, Familienservice, Elternzeit und Elternförderung optimal gelingt. »Daher freuen wir uns, Darmstädter Unternehmen mit unserer ‚Servicestelle Vereinbarkeit Beruf und Familie’ einen direkten und schnellen Kontakt zu den Projektangeboten des Bündnisses für Familie in Darmstadt vermitteln zu können«, so Edda Feess, stellvertretende Frauenbeauftragte und Koordinatorin Bündnis für Familie Darmstadt.

Die mittlerweile über 40 Darmstädter Bündnispartnerinnen und -partner möchten weiterhin Unternehmen vor Ort für die Bündnisarbeit interessieren und gleichzeitig ein Zeichen für die Leistungsfähigkeit der Bündnisse setzen. Bereits 2005 wurde das Darmstädter Bündnis mit seiner Informations- und Kommunikationsplattform www.familien-willkommen.de als bundesweites Best-Practice-Beispiel ausgezeichnet. Mit dem ausdrücklichen Ziel: »Nachmachen erwünscht«.

Die Initiative Lokale Bündnisse für Familie wurde 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Das Darmstädter Bündnis unterstützen zwei Schirmherren: Walter Hoffmann, Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt und Dr. Michael Römer, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein Main Hessen.

Bündnis für Familie Darmstadt
Koordination Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt - Edda Feess
Frankfurter Straße 71, 64293 Darmstadt
06151/13-2340
frauenbuero@darmstadt.de
www.familien- willkommen.de

zurück

MATHILDE