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Die Liedermacherin Ulli Leifels in concert

Foto: Marion Möhle

Musik heißt lebendig sein

Dass Musik für viele Menschen Ausdruck von Lebensfreude sein kann, ist für die Darmstädter Liedermacherin seit Jahrzehnten selbstverständlich. In vielen ihrer selbst geschriebenen Songs ist das Thema Freude und Glück immer wieder zu hören. Aber auch ganz andere Inhalte, Motive oder auch Probleme finden sich in Liedern von Ulli Leifels – doch dazu später.

Achtsamer Umgang mit Tönen und Klängen

Dabei war die Musik für die aus Paderborn stammende Sängerin längst nicht immer tagtägliche Wegbegleiterin. So hat sie zwar bereits als Kind gerne gesungen und auch in der Schule eine erste musikalische Ausbildung erhalten – aber das Schreiben eigener Lieder kam erst sehr viel später. Einen entscheidenden Stellenwert hatte hierbei das Studium der Sozialpädagogik an der Uni-GH Siegen, wo sie eine musiktherapeutische Zusatzausbildung absolvierte. Dabei war natürlich das Musizieren in der Gruppe von ganz großer Bedeutung – und dies vor allem auch ohne Leistungsstress. Das Aufeinanderhören stand dort im Mittelpunkt und der achtsame Umgang mit Tönen, Rhythmen, Klängen und auch Pausen und Stille.

Musikmachen mit und für andere(n)

So ist es kaum erstaunlich, dass Ulli Leifels nach dem Abschluss ihres Studiums im Rahmen ihrer Tätigkeiten als Jugendpflegerin und später Sozialpädagogin an einer Sonderschule die Musik als Mittel der pädagogischen Arbeit einsetzte. Aber nicht nur mit Jugendlichen, auch mit Erwachsenen, die zum großen Teil noch nie musiziert haben, arbeitet sie sehr gerne musikpädagogisch. Dabei spielt der Einsatz der eigenen Stimme eine ganz herausragende Rolle, ob nun im mehrstimmigen Chorgesang, als meditatives Eintauchen in einen Klangraum oder aber als vielseitiges Rhythmusinstrument. In ihrer Arbeit mit Gruppen steht immer das gemeinsame Erleben und das Wohlbefinden durch und mit der Musik im Vordergrund.

Von »Sight« bis »Patchwork«

Dass diese intensiven Erfahrungen, die Ulli Leifels als Musikpädagogin mit anderen Menschen macht, auch auf ihr eigenes Musikschaffen Einfluss nehmen, ist mehr als folgerichtig. Stand ihre erste CD »Sight«, die sie 1998 im Alleingang aufgenommen hat, noch sehr im Zeichen solistischer Darbietung, so ist der Titel ihrer aktuellen CD »Patchwork« Programm. Die hier versammelten 12 Songs, die alle in den letzten Jahren entstanden sind, wurden mit einer Vielzahl von musikalischen WegbegleiterInnen im Studio aufgenommen. Und so vielfältig wie die musikalischen Besetzungen sind auch die Themen ihrer Lieder – so finden sich hier Vertonungen historischer Begebenheiten ebenso wie das immer aktuelle Thema Liebe und Einsamkeit – aber es geht durchaus auch um die Natur und gelegentlich sogar um Kulinarisches. Trotz der großen Bandbreite der Inhalte und Stile, die auf Ulli Leifels` CD »Patchwork« zu finden sind, eint sie aber eines: alle sind sie unverwechselbar und ursprünglich – eben Ausdruck des Lebens und des Lebendigseins.

Die CD-Release Party fand am 6. Oktober ab 20 Uhr im Gewölbekeller des Jazzinstituts, Bessunger Str. 88d, in Darmstadt statt.

Marion Möhle

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