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MATHILDE

Foto: Rimma Khasanshina

Dienstag, 15:00, 09.05.2006

» ... Am 17. Mai um 19:30 Gesprächsrunde ’Frauen und Macht’ mit einflussreichen Frauen, organisiert vom Darmstädter Frauenbüro. Hmm... Da gehe ich auf jeden Fall hin. Erstens passt es sehr gut zu meinem Studienprojekt ’Starke Frauen,’ zweitens habe ich jetzt den Auftrag von ’Mathilde’ - Frauenzeitung in Darmstadt - ein Foto zu schießen... «

Mittwoch, 19:20, 17.05.2006

» ...Geschafft, ich bin noch rechtzeitig da. Es sind aber viele Männer hier und fast keine Frauen. Ah, das ist doch das Champions-League-Finale, ich glaube dann muss ich in den dritten Stock. Hier ist die Halle fast voll! Kein Stuhl ist mehr frei. Ich höre die Begrüßungen und sehe ein paar Kommilitoninnen von mir. Interesse und Spannung hängt in der Luft. Die eingeladenen Frauen: Dr. Inge von Bönninghausen, die die Talkrunde moderiert, Gisela Wülffing, die im Hessischen Sozialministerium die Stabsstelle Frauenpolitik leitet, Margaretha Hölldobler-Heumüller, die zur Zeit die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag ist, Anglika Aschenbrenner, Vizepräsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen e.V., Daniela Wagner, Stadträtin in Darmstadt, Sabine Kleindiek, die Betriebsleiterin Abfallwirtschaft und Stadtreinigung in Darmstadt, und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries. Letztere wird noch erwartet. Aber da kommt sie gerade zur Tür herein. Jetzt geht’s los! «

Und gleich die wichtigen Fragen:
- Werden Frauen tatsächlich von Männern unterdrückt?
- Oder trauen sich Frauen nicht zu, sich bei höheren Stellen zu bewerben?
- Warum sind es nur so wenige Frauen, die Führungspo-sitionen besetzen?
- Ist es gut, Quoten-Frau zu sein?

»Wir Frauen denken eben anders«, meint Margaretha Hölldobler-Heumüller.

Frauen stellen sich die Fragen anders. Wo Männer die Aufgabe sehen und es einfach anpacken, überlegt sich die Frau: Ist es richtig für mich? Schaffe ich es oder nicht? Dazu kommt noch die Frage: Was ist mit den Kindern? Schafft mein Mann es, alles richtig zu machen?

»Ja«, sagt Frau Kleindiek, »die Frauen müssen lernen loszulassen! Sich auch mal entspannen!«

»Ich wusste auch nicht, dass mein Mann so viele Dinge machen kann, bevor ich einmal zur Dienstreise gefahren bin und die Kinder mit ihm zu Hause gelassen habe«, sagt dazu Frau Hölldobler-Heumüller, Mutter von drei Kindern.

»Viele Frauen sagen sich selbst: Bevor ich nicht 100 Prozent sicher bin, dass ich geeignet bin, sage ich nicht zu, nehme ich keine neue Sache an«, berichtet Gisela über ihre Erfahrung mit anderen Frauen. Männer sind viel direkter, springen auch ohne Erfahrung in neue Aufgaben. Habe ich die erforderlichen Qualifikationen? Das haben sich neben Daniela Wagner, die sich stark in der Familienpolitik einsetzt, auch schon die anderen Teilnehmerinnen der Talkrunde gefragt. So wie Angelika Aschenbrenner, die nach dem Tod ihres Mannes seine Firma übernommen hat, oder Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, die vor ihrer politischen Karriere wenig Erfahrung in der Politik hatte.

Die Frauen müssen es noch lernen! Eine Frau hat noch ein anderes Verhältnis zur Macht und traut sich selten die Führung zu übernehmen. Als Frau musst Du einfach selbstsicherer sein!!! »Mal kochen« kannst Du auch, wenn Du in der Chefetage sitzt.

Was ich mitgenommen habe, ist: Nicht zögern - Mut haben, dann klappt alles, und noch viel mehr...

Rimma Khasanshina

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