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Da ist die Freude groß: Ricarda Rust (links) erreichte einen 1. Preis zum Thema Arbeitswelt: Energiesparendes Kochen. Karen Kneuper (Mitte) und Isabelle Pause untersuchten, warum Schaum immer weiß ist und bekamen einen 3. Preis in Physik.

 

Miriam Hecht (links) und Merle Müller-Knapp erhielten einen Sonderpreis mit ihren physikalischen Untersuchungen zu: Warum ist Wasser blau?

 

Fotos: Gundula Pause

Jugend forscht 2006

Schülerinnen experimentieren

Im Februar dieses Jahres fand in Darmstadt bei der Firma ESOC wieder der Wettbewerb »Jugend forscht - Schüler experimentieren« für Hessen-Süd statt. Die meisten der Arbeiten fanden die Anerkennung der Jury, so dass 75 SchülerInnen Preise für ihre Projekte davontrugen. Interessant ist dabei die Verteilung auf die verschiedenen Altersgruppen und, wen wundert es, das Geschlecht der TeilnehmerInnen. Dabei konnten wir etwas Neues beobachten. Nein, wir müssen nicht wieder lamentieren, wo denn die Mädchen bleiben. Ganz im Gegenteil war der Anteil der Preisträgerinnen bei den jungen Mädchen bis 14 Jahre (»Schüler experimentieren«) deutlich höher als der männliche Anteil. 23 Mädchen erwarben für ihre interessanten und oft auch fantasievollen Arbeiten Preise. Dagegen gab es auf der Jungenseite nur 13.

Besondere Aufmerksamkeit fand die Untersuchung von Tabea Pfuhl, einer Schülerin aus der 6. Klasse der Edith-Stein-Schule, die unter dem Thema: »Was Küken ’cool‘ finden!« Experimente zum Verhalten von Küken durchgeführt hat. Küken mögen demnach lieber ruhige Musik, auf Tina Turner fahren sie jedenfalls nicht ab. Aufgefallen ist, dass immer mehrere Projekte von einzelnen Schulen auftauchen, was darauf schließen lässt, dass einzelne LehrerInnen sich für die Betreuung der SchülerInnen eingesetzt haben. Auffallend viele erfolgreiche Schülerinnen kommen aus der Lichtenbergschule in Darmstadt; ein engagierter Lehrer hat es auch hier verstanden, interessierte Mädchen für den Wettbewerb zu motivieren.

Schauen wir auf die älteren SchülerInnen (»Jugend forscht«), die bei Erhalt eines ersten Preises als Gast beim Landeswettbewerb eingeladen wurden, so ändert sich das Bild schlagartig. Neun Mädchen gegenüber 30 Jungen, da werden unsere Vorurteile leider deutlich bestätigt. Im Bereich Technik finden wir hier schon keine weiblichen Namen mehr.

Am 23. und 24. März trafen sich bei Merck in Darmstadt TeilnehmerInnen für den Landeswettbewerb »Jugend« forscht aus ganz Hessen. Bei den Teilnehmern fanden sich nur noch 16 Schülerinnen gegenüber 56 Schülern, was nur noch einen Anteil von 22 Prozent ausmacht. Mädchen entdecken wir in Biologie und Chemie, in Mathematik und Physik nur noch wenige, und der Bereich Technik bleibt außen vor. Das Ergebnis war niederschmetternd, die ersten Preise gingen an 12 Jungen, die sich beim großen Finale, am Bundeswettbewerb vom 18. bis 21. Mai 2006 in Freiburg in den sieben »Jugend forscht« Fachgebieten messen können.

Einige zweite und dritte Preise, auch Sonderpreise, gingen immerhin an zehn von den sechzehn Mädchen aus Hessen. Lassen wir uns überraschen, wer den Sieg bundesweit davontragen wird.

Die Themen der Projektarbeiten, Fotos vom Wettbewerb und Namen der PreisträgerInnen von Hessen und Hessen-Süd finden Sie unter: www.jugend- forscht.merck.de und
www.jugend-forscht-hessen-sued.de

Gundula Pause

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