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Emma Watson spielt Hermine in den bisher vier Harry-Potter-Filmen, der vierte kommt im November in die Kinos. Autorin J.K. Rowling war sofort begeistert von der jungen Darstellerin, die Schauspielerfahrungen auf der Schulbühne sammelte und schon mit sechs Jahren Schauspielerin werden wollte. Ihr Theaterlehrer meldete sie zum Casting für den ersten Harry-Potter-Film an. Emmas Eltern sind Anwälte und geschieden. Die 15-jährige Emma lebt mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder in Oxford, treibt viel Sport, liebt Musik und Filme und ist eher nicht Klassenbeste, obwohl sie gern in die Schule geht. Mit Hermine hat sie die Liebe zu Katzen gemeinsam. Hätte sie Zauberkräfte, würde sie gern fliegen, aber nicht mal am Filmset hatte sie dazu Gelegenheit!

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Jung-Hexe Hermine

Lesen gegen das Böse

Hermine Granger ist eine der populärsten Heldinnen der Literatur. Harry Potters bisher platonische Dauerfreundin machte Harrys Heldentum meistens erst möglich durch fleißige Recherche, Aufmerksamkeit im Unterricht und Geistesblitze. Hermine hat die weibliche Hauptrolle in der siebenteiligen Harry-Potter-Reihe und ihr gebührt der Löwinnen-Anteil am bisherigen Erfolg der Guten gegen die Bösen, und das kann hier ganz ohne Anführungszeichen stehen, denn der Böse und seine Gefolgsleute wollen mit Terrormethoden ein totalitäres Regime errichten und magische und nichtmagische Menschen (Muggel) unterwerfen.

Muggeltochter Hermine freundet sich im Verlauf des ersten Bandes mit Harry und dessen Freund Ron an und zu dritt kämpfen sie mit Zauberei und Logik gegen allerlei schwarze Magie. Hermine hat durch alle Bände die Rolle der Mahnerin inne, wenn die Jungs zu sehr über die Stränge schlagen wollen, aber wenn sie es für nötig hält, dann bricht auch sie die einigermaßen heiligen Schulregeln, ohne sich mit Gewissensbissen aufzuhalten. Hermine erscheint besonders zu Anfang als Streberin, und bevor sie sich mit den anderen beiden Helden anfreundet, leidet sie unter Einsamkeit. Sie ist aber Streberin aus Überzeugung und schafft es mittels Zauberei sogar, verschiedene Unterrichtsstunden gleichzeitig zu besuchen.

Ihre Autorin Joanne K. Rowling, mittlerweile eine der reichsten Frauen der Welt (es gibt sogar Socken mit Harry-Potter-Motiven), gab schon vor Jahren zu, dass Hermine ihr nicht unähnlich wäre. Als Kind hätte sie ihre Freizeit auch fast nur mit Lesen verbracht, ähnlich wie Hermine, die zusätzlich zu den reichlichen Hausaufgaben in Hogwarts noch vertiefende Fachliteratur aus der Bibliothek entleiht - dieses Wissen war aber schon oft nützlich, um Geheimnisse der Zaubererwelt aufzudecken und die Vertreter der dunklen Seite zu bekämpfen.

Im ersten Band, im ersten Schuljahr, sind die Zauberlehrlinge elf Jahre alt, sie wachsen und reifen von Band zu Band, vor allem Hermine. Ron und Harry stehen sich in ihrer Dreiergemeinschaft näher; Hermine betrachten sie mitunter wie ein Wesen von einem an-deren Stern. Jedem Jungen wäre eine Hermine an seiner Seite zu wünschen, die ihm das spezielle Kommunikationsverhalten und die Gefühle von Mädchen erklärt. Bei solchen Problemen ist auch Harry mit seinen Zau-berkünsten am Ende. Hermine kämpft nicht nur zusam-men mit ihren Freunden gegen die schwarzen Magier, sie kämpft auch oft genug gegen die Ignoranz und Begriffsstutzigkeit von Harry und Ron. Die Freundschaft der drei wird immer wieder auf die Probe gestellt, aber bisher - und die Fangemeinde hofft, dass es so bleibt - blieben sie sich treu, wenn es drauf ankam. Von Hermines Begabung her erwarten die LeserInnen eigentlich, dass sie am Ende der Reihe mindestens Professorin in Hogwarts wird oder Aurorin, das heißt eine Jägerin der schwarzen Magier. Zur Zeit hat Hermine aber mehr Interesse daran, einen sozialen Beruf zu ergreifen und die Situation der Hauselfen zu verbessern - eine von allen Zauberern und Hexen ausgenutzte Spezies, die gratis Hausarbeit verrichtet. Vielleicht ist diese soziale Ader auch eine Parallele zu J. K. Rowling, die Lehrerin war, bevor sie erst arbeitslos und dann Schriftstellerin wurde.

Die Harry-Potter-Bände (der sechste erscheint am ersten Oktober auf Deutsch) singen das Hohelied der Freundschaft. Die Botschaft ist klassisch: Gemeinsam sind wir stark. Diese Botschaft ist aber eingewickelt in eine stimmige Geschichte. Wir lernen mehrschichtige Charaktere kennen, tauchen ein in eine liebevoll ausgeschmückte Welt der Zauberei, und erfreuen uns an einer gut gemixten Handlung voller Spannung und humorvoller Dialoge.Kostprobe Hermine zu Ron: »Nur weil du die Gefühlswelt eines Teelöffels hast, heißt das nicht, dass es uns allen so geht.«

Renate Arnemann

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