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Gut gelaunt sein gehört zu meinem Job

Gerti Lippert, 45, ist Group-Fitnesstrainerin in verschiedenen Studios in Darmstadt und Griesheim

Von Beruf ist sie Directrice (Industrieschneidermeis- terin), Gerti Lippert, die sympathische und aufge- schlossene Group-Fitness- trainerin, die seit vielen Jahren den Menschen ihren eigenen Spaß an der Bewegung vermittelt. Doch ihr erlernter Beruf brachte die gebürtige Nürnbergerin vor 25 Jahren nach Darmstadt, wo sie fünf Jahre bei der Firma Glumann arbeitete.

Sport gehörte schon immer zu ihrem Leben, insbesondere Aerobic. Sie gab zwar ihren Beruf auf, als ihre beiden Kinder kamen, dem Sport war sie aber weiterhin fest verschrieben, machte ihn nun zu ihrem Job. Als Trainerin hatte sie schon einige Erfahrungen im Verein gesammelt, doch sie wollte sich weiterbilden und -entwickeln, und so machte sie vor siebzehn Jahren ihre Ausbildung als Aerobic- und Steptrainerin und zur Rückenschule. Zunächst arbeitete sie noch im Verein, später nur noch in verschiedenen Studios in Darmstadt und Griesheim. Aktuell gibt sie Kurse mit eigener Choreografie in Aerobic, Step, Bauch-Beine-Po, Pilates und Rückenschulung. Aerobic und Step sind Ausdauertrainings, verbunden mit einer starken Fettverbrennung, Bauch-Beine-Po und Pilates sind eher als Muskeltraining mit Ausdauereffekt zu werten und die Wirbelsäulengymnastik dient als Muskeltraining zur Stabilisierung oder Linderung möglicher Plessuren.

Die Kurse werden für Frauen und Männer angeboten, doch außer bei der Rückenschule, in der das Verhältnis fast ausgeglichen ist, nehmen bei den anderen Veranstaltungen in der Regel mehr als 80 Prozent Frauen teil. Das Alter der TeilnehmerInnen schwankt zwischen 18 und 70 Jahren.

Auf die Frage, was sich in den Jahren geändert habe, antwortet Gerti Lippert, dass sich der Trend am besten am Beispiel Aerobic darstellen lasse. Während zu ihrer Anfangszeit Aerobic ein einziges Hüpfen und Beinkicken war, ist es heute sehr viel sanfter - low impact ist der Fachbegriff - und sehr viel stärker choreographisch und tänzerisch durchorganisiert.

Der momentane Trend liegt darin, dass Powerkurse stärker in den Hintergrund rücken, Wellness- und Wohlfühlkurse, wie Pilates oder Yoga dagegen mehr gefragt sind. Nächsten Monat beginnt sie selbst eine weitere Ausbildung als Power-Yoga-Lehrerin.

Nach den Vor- und Nachteilen ihres Jobs gefragt, sagt Gerti Lippert, dass an allererster Stelle der Spaß für sie stehe. »Ich habe die Freude an meinem Sport in all den Jahren nicht verloren,« und das nehme ich ihr ab, denn diese Freude strahlt sie aus. Ein weiterer Vorteil ist die freie Zeiteinteilung. »Ich lege meine Termine selbst fest, ich mache so viel, wie ich möchte, kann und mir guttut.« Deshalb ist immer gut gelaunt sein, eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Fitnesstrainerin, auch kein Problem für sie. »Selbst wenn meine Stimmung mal nicht so gut ist, was selten vorkommt, muss ich mich für meine Kundschaft zusammenreißen. Und dann kommt die gute Laune auch automatisch.« Nachteile gibt es für sie keine, lediglich wenn eine eigene Verletzung sie bremse. »Aber da ich ja nur so viel mache, wie mir guttut, ist es eigentlich kein wirkliches Problem.«

Ein eigenes Studio ist kein Thema; zu viel Zeitaufwand und zu viel Mühe, ständig den Markt zu analysieren, welche Kurse gerade gefragt sind. »Ich bin glücklich als Trainerin, als Geschäftsführerin müsste ich mich mit ganz anderen Dingen beschäftigen.«

Gabriele Merziger

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