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Wiederbelebtes Frauenforum auf Kreisebene

Am Dienstag, 20. Mai 2003 trafen sich Vertreerinnen von fünf im Landkreis aktiven Frauenzentren und -projekten, um eine Neuauflage des 1996 gegründeten Frauenforums zu starten, das zuletzt nach der Abgabe der Organisation durch das Kreisfrauenbüro nicht mehr aktiv war.

Der Verein FrauenFreiRäume in Reinheim hatte das Treffen vorbereitet und sich auch bereit erklärt, für die Zukunft die Federführung zu übernehmen. Weiter nahmen Vertreterinnen der Vereine Szenenwechsel in Seeheim- Jugenheim, Frauen für Frauen in Groß-Umstadt, der Frauencafés Roßdorf und Weiterstadt, des Bezirkslandfrauenvereins Groß-Umstadt sowie Dagmar Zeiß vom Kreisfrauenbüro teil. Das erste Treffen sollte die Erwartungen und Wünsche der Teilnehmerinnen erkunden und auf eine gemeinsame Basis stellen.

Zur Bedeutung der Frauenpolitik führte Dagmar Zeiß aus, dass lediglich 7 Kommunen des Landkreises (von 21) eine hauptamtliche Frauenbeauftragte eingestellt hätten, wovon eine (in Seeheim-Jugenheim) in Erziehungsurlaub und die Stelle zur Zeit nicht besetzt sei. Damit fehlen dem Kreisfrauenbüro auch Kooperationspartnerinnen, ohne die bestimmte Aktionen nicht durchzuführen seien. Als Beispiel nannte sie die Wanderausstellung »Frauen bewegen Darmstadt und den Landkreis«, die nur in wenigen Landkreisgemeinden zu sehen sein wird. Umso mehr Bedeutung komme den Frauenzentren und -projekten zu.

Die Teilnehmerinnen waren sich darin einig, dass das Frauenforum eine politische Vertretung der Frauenzentren im Landkreis und auch politisch aktiv sein sollte, da Frauenthemen zur Zeit nicht »wahlrelevant« seien und wieder mehr in die Öffentlichkeit gebracht werden müssten. Die Angebote der Frauenzentren seien nach wie vor gefragt. Wo es frauenrelevante Angebote gäbe, sei auch die Nachfrage groß. Die Besucherinnen kämen oft auch aus der weiteren Umgebung in die Frauenzentren. Wo Frauenarbeit nicht mehr präsent sei, bröckele auch die Nachfrage ab.

Im Forum wurden Möglichkeiten diskutiert, Frauenbelange und Frauenpolitik wieder mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Arbeitskapazität sollte dabei überschaubar bleiben, Aktivitäten sollten in vorgesehene und vorhandene Projekte integriert werden. Das Frauenforum könnte sich zum Beispiel an Veranstaltungen der jeweiligen Zentren beteiligen und sich dort der Öffentlichkeit präsentieren. Themenschwerpunkte beziehungsweise Jahresziele seien denkbar. Es wurde auch an einen Preis für Frauen in der Politik oder im Ehrenamt oder eine positive/negative »Auszeichnung« für die in frauenpolitischer Hinsicht entweder am besten oder am schlechtesten ausgestattete Kommune gedacht. Als weitere Ziele wurden der Informationsaustausch und die Vernetzung beziehungsweise Kooperation der Frauenzentren im Landkreis genannt: Wegen der geplanten kreisweiten Aktivitäten einigten sich die Teilnehmerinnen darauf, das Gremium künftig »Kreisfrauenforum« zu nennen, auch in Abgrenzung zum Verein Frauenforum, der kürzlich in Babenhausen gegründet wurde.

Das Kreisfrauenforum ist organisatorisch an den Verein FrauenFreiRäume in Reinheim angegliedert, wo in der Regel auch die zukünftigen, bedarfsorientierten Treffen stattfinden werden. Jede Initiative kann Themen oder Aktionsvorschläge einbringen. Das Gremium bleibt weiterhin für alle interessierten Frauen und Projekte offen. Regelmäßige Pressemitteilungen sind geplant. Auch die Einladungen zu den Treffen erfolgen über die Presse. Das nächste Treffen ist am 1. Juli, 19.30 Uhr wiederum in Reinheim geplant. Dann soll darüber diskutiert und entschieden werden, wie sich das Kreisfrauenforum noch in diesem Jahr öffentlichkeitswirksam präsentieren kann.

Liliane Spandl

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