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MATHILDE

Weibliche Akzente auf der Mathildenhöhe

Darmstadt ist neben der Stadt der Wissenschaften immer noch die Stadt der Künste geblieben. möchte heute zwei junge Frauen vorstellen, die sich auf diesen Gebiet betätigen:
Die beiden Volontärinnen des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt geben Einblick in ihre Arbeitsbereiche und machen vielleicht Lust, ein Leben für die Kunst zu entdecken. Mathilde meint der Kulturreferent Dr. Klaus Wolpert kann sehr stolz auf seine »Musen« sein.

Claudia Falter wurde am 20. Juni 1974 in Groß Gerau geboren, baute in der Edith-Stein-Schule in Darmstadt ihr Abitur und absolvierte 1999 mit Erfolg ihr Studium an der Johann-Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt am Main. Mediensoziologie, amerikanische Kunstgeschichte, Psychologie sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften belegte sie als Studienfächer. Außerdem nutzte sie ein Stipendium des DAAD für ein Studienjahr in New York am College von New Jersey. 1997 hatte Frau Falter Gelegenheit, ein Praktikum bei der Zeitschrift »Art in America« der Brant Public, einer der ältesten Kunstzeitschriften, zu absolvieren. Sie betätigte sich für diese außerdem als Repräsentantin bei internationalen Kunstmessen in Deutschland (Art Cologne, Art Frankfurt, Art Berlin).

Nach ihrem Diplom in Mediensoziologie studierte Claudia Falter weiter Kunstgeschichte und Spanisch an der Frankfurter Universität. Es folgten drei Monate Studienaufenthalt an der Universidad Mendez y Pelay, Santander, wo sie ihre Spanischkenntnisse praktizieren und vertiefen konnte. Die Feinheiten der englischen Sprache erwarb sie außer in Amerika schon zu Beginn ihres Studium in London an der Cambridge School. Es folgten zahlreiche Kunst- und Kulturreisen nach Mexiko, Nord- und Mittelamerika, Südafrika, Asien, Thailand und China, die ihr im nachhinein wertvoll für ihre jetzige Tätigkeit geworden sind.

Neben ihrem Studium assistierte sie in verschiedenen Galerien und einer Werbeagentur in Frankfurt, Darmstadt und New York und war für »Wella Report« tätig, wo sie einige Zeit freiberuflich in der Redaktion mitgearbeitet hat.

Die erste größere feste Anstellung erhielt Frau Falter bei der Technikerkrankenkasse in Frankfurt. Hier war sie schon als Pressesprecherin tätig und sammelte erste Erfahrung bei der Organisation einer Kunstausstellung zum Thema Körper, Körperlichkeit und Erotik

Durch eine Mitarbeiterin des Instituts wurde ihr Interesse für Führungen bei der »Lebensreform« geweckt und als dann später zufällig eine Volontariatsstelle frei wurde, hat sie nicht lange gezögert, die Chance zu ergreifen und sich weiter für die Mathildenhöhe einzusetzen. Diese Volontariatsstelle betrifft die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Institut Mathildenhöhe. Ihr Aufgabenbereich dabei ist die Betreuung der Presse, Presseverteiler zu gestalten, Organisierung von Pressekonferenzen und Einladungen hierfür, Erstellen von Broschüren und Programmvorschauen, Katalogbeiträge erstellen (zum Beispiel »Die buchkünsterische Tätigkeit André Massons« für die nächste Ausstellung, zusammen mit den Cokurator Dr. Kai Buchholz), außerdem Bildredaktion für Kataloge.
Ihre Tätigkeit auf der Mathildenhöhe nahm Claudia Falter am 1. Juni 2002 auf. Das Volontariat ist auf zwei Jahre befristet. Besondere Freude bereitet ihr, neue Kontakte zu knüpfen zu internationalem Publikum und die Mathildenhöhe innerhalb Deutschlands auf Kunstmessen zu repräsentieren.

Das gute Arbeitsklima fördert die Kreativität und besonders wichtig ist ihr, dass bei ihrem Aufgabengebiet eigenständiges Arbeiten erlaubt und gefordert wird. Sie hat dabei auch Einblick in andere Arbeitsbereiche, auch einem Tanztheater, das in Planung ist, innerhalb des Rahmenprogramms der nächsten Ausstellung.

Frau Falter ist dankbar für die Möglichkeiten, die ihr gegeben werden, zu lernen, sich weiterzuentwickeln und zu entfalten. Die Arbeit macht ihr viel Spaß, ist nie langweilig und eine ständige Herausforderung – in einem Satz: »Ich bin froh, hier zu arbeiten«.

Besonders freut sie sich, mit ihren Kollegen die verschiedenen Facetten von André Masson der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Die Ausstellung umfasst: Gemälde, Grafiken, erotische Zeichnungen, Skulpturen, Buchillustrationen, Theater und Kostümentwürfe.

wünscht weiterhin ein erfolgreiches Schaffen!

Annette Wagner wurde am 31. März 1972 in Gießen geboren und kam im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie nach Darmstadt, wo sie aufwuchs und später am Schuldorf-Bergstraße ihr Abitur ablegte. An der Johann Wolfgang von Goethe-Universität in Frankfurt am Main absolvierte sie erfolgreich ihr Studium mit den Fächern Kunstgeschichte, mittlere und neuere Geschichte, italienische Sprache, Literatur und Kultur mit dem Abschluss Magister Artium (M.A.). Während des Studiums konnte sie ihre Sprachkenntnisse in Florenz ausbauen. Außerdem krönte sie ihre Italienischkenntnisse mit einem international anerkannten Zertifikat. Die Semesterferien nutzte sie für Studienreise ins Ausland.

Ihre Magisterarbeit trug den Titel »Der Palazzo Comunale in Città di Castello (Umbrien)«, eine Abhandlung einer architekturgeschichtlichen Aufarbeitung eines Kommunalpalastes aus dem frühen 14. Jahrhundert in Umbrien. Außerdem hatte sie Gelegenheit, ein zweimonatiges Praktikum am Hessischen Landesmuseum in Darmstadt zu absolvieren zur Ausstellung »Kölner Schatzbaukasten. Die große Kölner Beinschnitzwerkstatt des 12. Jahrhunderts«.

Eine feste Anstellung erhielt sie in einem Frankfurter Kunst- und Grafikantiquariat, wo sie erstes Material für ihre Promotion sammelte: Studien zur normannenzeitlichen Baukunst: das Motiv der sich kreuzenden Bögen an normannischen Sakralbauten in Sizilien, Unteritalien, Frankreich und England.
Aufgrund der späteren Arbeit im Institut Mathildenhöhe erfolgte eine Interessenverlagerung und eine völlige Umorientierung des Themas der Doktorarbeit. Frau Wagner setzt sich nun mit zwei Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts und ihren Werken auseinander. Die genaue Thematisierung steht noch nicht genau fest, da auch hier viele Möglichkeiten der Darstellung und Auseinandersetzung zwischen und mit den Künstlern möglich sind.

Die Arbeit im Institut Mathildenhöhe füllt Frau Wagner voll aus, deshalb bleibt im Moment weniger Zeit für die erforderlichen längeren Studienreisen ins Ausland.

Ihre Anstellung am Institut Mathildenhöhe verdankt Annette Wagner einer Stellenausschreibung im Darmstädter Echo. Schon nach dem ersten Vorgespräch hatte sie die Zusage, als wissenschaftliche Volontärin dort tätig werden zu können. Seit dem 1. Juni 2001 setzt sie nun ihr Wissen und ihre Erfahrung hier ein und nutzt alle gegebenen Möglichkeiten, sich fortzubilden.

Ausstellungsvorbereitungen und ihre Realisierungen sind das wesentliche Aufgabengebiet. Es beinhaltet weiter: Überprüfung und Kontaktierung der Leihgeber, Katalogisieren, Biografien und Bibliografien sowie Register erstellen, Koordinieren der fremdsprachlichen Texte und Übersetzungen, Verfassen wissenschaftlicher Texte, Benennen von Bildunterschriften, Redigieren der Texte und Arbeiten mit den verschiedenen Verlagen, Beschaffen von Bildmaterial für die Kataloge, Betreuen der die Ausstellung besuchenden LeihgeberInnen wie die erforderlichen Dienstreisen zu organisieren und zum Teil selbst durchzuführen (zum Beispiel Pietrasanta und Rom), Organisieren von Kunsttransporten, Verhandlungen mit Versicherungen.
Besonders hervorzuheben ist dabei die Präsentation der Schmuckkollektion als Ergänzung zu den Bildern von Afro Basaldella, die man bei der letzten Ausstellung bewundern konnte. Dieses war ein besonderes Highlight für Frau Wagner, dass sie bereits als Volontärin einen so verantwortungsvollen Ausstellungsbeitrag leisten durfte. Außerdem war es ihr vergönnt, diese Ausstellung zu eröffnen.

Die Arbeit macht Frau Wagner viel Spaß, vor allen Dingen die internationalen Kontakte zu LeihgeberInnen und Künst-lerInnen, zu gleichgesinnten KollegInnen im In- und Ausland. Es stört sie nicht, auch am Wochenende zu arbeiten, wenn sie mit den Führungen der diversen Ausstellungen betraut ist, die natürlich auch der Vorbereitung bedürfen.

Vorbereitung auf museumspädagogische Tätigkeiten traf Frau Wagner während eines Praktikums am Hessischen Landesmuseum, bei dem sie mit einer Museumspädagogin und einer weiteren Praktikantin ein Fragespiel für Schulklassen entwickelte, das auch zur Anwendung kam. Museumspädagogik ist für sie ein spannendes Arbeitsfeld, das parallel zu ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit praktische Erfahrung bringt und ein besonderes feedback bei der Vermittlung nach außen bringt. Aus diesem Grund nimmt sie an dem Kurs »Die Sprache der Dinge« beim Hessischen Museumsverband teil, das nach erfolgreicher Abschlussarbeit mit einem Zertifikat belohnt wird.

Außerdem wird Frau Wagner schon jetzt gelegentlich beauftragt, in anderen Lokalitäten Ausstellungen zu eröffnen und das interessierte Publikum in die Geheimnisse der Kunst einzuführen.

Frau Wagner fühlt sich an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl und genießt die abwechslungsreiche und manchmal auch hektische Tätigkeit. Gelegentlich muss sie auch abends und am Wochenende für Leihgeber parat sein. Leider endet ihr Volontariat schon Ende Mai, trotzdem hegt sie die Hoffnung auf eine weitere Anstellung im Institut Mathildenhöhe.

drückt die Daumen!

Gerty Mohr

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