Werden Sie auch eine
Waris Dirie, Wüstenblume
Francesca Marciano, Himmel über Afrika
James A. Michener, Verheißene Erde
Plate / Sommer (Hg.), Der bunte Kontinent
Koyo Kouoh / Holger Ehling (Hg.), Töchter Afrikas
Ihre Lebensgeschichte, die Waris erzählt, ist nicht reißerisch (vielleicht wurde die
Werbung reißerisch betrieben). Sie erzählt aus ihrer Erinnerung ihre Odyssee
von Somalia nach Europa, vom Nomadenmädchen zum Topmodel, überzeugend,
schlicht und ohne Effekthascherei. Das Buch rührt an, macht nachdenklich
und ist eine sichere Bereicherung.
Meine Note: gut bis sehr gut
Waris Dirie,
Wüstenblume
1998, Heyne Verlag, 8,95 €
Eine Liebesgeschichte oder auch drei: die zu Adam, zu Hunter und zu Afrika, genauer
gesagt zu Kenia. Die Darstellung des Zwiespalts in der Zuneigung einerseits
zu Adam, dem Veranstalter von Luxus-Safaris, und andererseits zu Hunter,
dem Kriegsreporter, hat mich nicht überzeugt. Das Buch liest sich gut,
lässt die Liebe zum Kontinent spüren, ist mir aber insgesamt zu flach.
Eine gute Unterhaltungslektüre.
Meine Note: befriedigend
Francesca Marciano,
Himmel über Afrika, Roman
1998, Blessing Verlag
Ein Roman über die Geschichte Süd-Afrikas der letzten 500 Jahre ist keine so
genannte »Frauenliteratur«, zeigt jedoch
Zusammenhänge auf, wie Europa diesen Kontinent entdeckt und sich seiner bedient hat.
Mehr als tausend Seiten sind zu bewältigen. Vermutlich gibt es Besseres, trotzdem
habe ich dieses Buch mit großem Gewinn gelesen.
Meine Note: gut
James A. Michener
Verheißene Erde, Roman
1981, Knaur-TB
Dieses topaktuelle
Buch wurde ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Welthun- gerhilfe herausgebracht.
Auch dieses Buch ist keine »Frauenliteratur",
jedoch ein Buch über Afrika, wie es kaum besser gelingen konnte. Die
42 Beiträge wurden von EuropäerInnen, AmerikanerInnen und in Übersee
lebenden AfrikanerInnen geschrieben. Es gibt poetische Ausflüge in die
Geschichte, heitere Analysen, nüchterne Beschreibungen und düstere Geschichten.
Sie machen Appetit, sich mehr mit diesem in tiefen Krisen steckenden
Kontinent und den endlosen Weiten Afrikas zu beschäftigen. Obwohl nur
sechs Beiträge von Frauen stammen, was sich jenseits von Ausgewogenheit
bewegt, heißt
meine Note: dickes sehr gut
Christoph Plate / Theo Sommer (Hg.),
Der bunte Kontinent – ein neuer Blick auf Afrika
2001, Deutsche Verlags-Anstalt, 19,80 €
Dieses Buch wurde herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe
und mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus
Afrika. Es kommen 28 Autorinnen zu Wort, die im Anschluss an ihre Erzählung
in einem kurzen Portrait vorgestellt werden. Die Erzählungen eignen
sich durch ihre Kürze zum Lesen zwischendurch oder vor dem Einschlafen
und sie regen an, nach mehr Lesestoff von der einen oder anderen Autorin
und über Afrika zu suchen.
Meine Note: sehr gut
Koyo Kouoh / Holger Ehling (Hg.)
Töchter Afrikas
1994, Marino Verlag
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Für mich heißt »keine Frauenliteratur «: Nicht aus der Sicht einer Frau und auch nicht in Sicht auf die Situation der Frau geschrieben, sondern allgemeine Aspekte in den Blickpunkt rückend, was die Situation der Frau aber nicht ausschließt.