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Sisters in Crime:

Ein Netzwerk (nicht nur) für Krimi-Autorinnen

Sisters in Crime ist ein internationaler Verband von Krimifans aller Art: Autorinnen, Leserinnen, Buchhändlerinnen, Bibliothekarinnen, Verlagsmitarbeiterinnen … Was uns verbindet, ist nicht nur das Interesse an Krimis allgemein, sondern auch das Bestreben, Frauen auf diesem Gebiet zu mehr Gleichberechtigung zu verhelfen.

Die Idee eines Frauennetzwerks im Krimisektor wurde 1986 geboren. Auf dem "Bouchercon" in den USA (weltgrößte Krimikonferenz für Fach- und allgemeines Publikum) traf sich auf Anregung der Krimiautorin Sara Paretsky eine Gruppe von Frauen aus der Krimibranche, um sich über ihre Arbeitsbedingungen auszutauschen. Sie stellten fest, dass ihre Bücher seltener in gebundenen Ausgaben erschienen als die der Männer, dass sie seltener rezensiert wurden und dass sie geringere Honorare bekamen. Um diesen Missständen entgegen zu treten, gründeten Sara Paretsky, Charlotte McLeod und andere Autorinnen 1987 offiziell die Vereinigung "Sisters in Crime". Die weltweit mittlerweile 3200 Mitglieder der Sisters haben sich auch in lokalen Untergruppen, den Chapters, zusammengefunden. Das deutschsprachige Chapter - es trägt den Beinamen "Mörderische Schwestern" - gibt es seit 1996. Präsidentin ist zur Zeit Susanne Mischke.

Durch ihre Arbeit haben die Sisters in Crime seit ihrer Gründung dafür gesorgt, dass Kriminalliteratur von Frauen verstärkt wahrgenommen wird. Alle Ungleichheiten sind sicher noch nicht beseitigt. So stellen die Veränderungen in der Verlagsbranche eine neue Herausforderung dar: Der Zusammenschluss zu großen Medienkonzernen bedroht die Vielfalt auf dem Buchmarkt, und die elektronischen Publikationsmöglichkeiten sind noch weitgehend unerforschtes Gebiet, besonders was Honorierung und Urheberrecht betrifft. Für die deutschsprachigen Sisters in Crime ist es auch wichtig, sich auf dem Markt bemerkbar zu machen; dieses Problem teilen sie mit vielen anderen nichtamerikanischen Autorinnen und Autoren.

Ein Netzwerk von Krimifans aus allen Bereichen der Buchbranche und aus vielen anderen Berufen bietet die Chance, diese Ziele zu verwirklichen.

Die Sisters halten regelmäßig regionale Zusammenkünfte ab, um den persönlichen Kontakt zu pflegen: die Regionalgruppe Hessen trifft sich meistens in Frankfurt/Main. Die Mitglieder informieren sich gegenseitig über alte und neue Krimis, Autorinnen und Veranstaltungen, geben Tipps zur Verbesserung eigener Texte und tauschen sich über Publikationsmöglichkeiten aus. Bei Recherchen zu den Geschichten ergeben sich Kontakte zu Expertinnen aller möglichen Fachrichtungen, und so entstehen immer wieder neue Ideen für die Verwirklichung gemeinsamer Aktivitäten.

Das nächste Treffen der Regionalgruppe findet voraussichtlich während der Buchmesse im Oktober statt. Für Rückfragen bitte an die Regionalfrau Almuth Heuner in Frankfurt wenden. Sie ist unter der E-Mail-Adresse almuth@heuner.de zu erreichen.
Weitere Infos über Mitglieder, Untaten und mörderische Absichten gibt's im Internet unter:
http://www.sinc.de.

Almuth Heuner/Andrea C. Busch

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