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Geldgeschenke

Eine schicke Bluse aus einem Zwanziger geschneidert oder eine warme Zehn-Marks-Hose mit Aufschlag - der neue Wintertrend.
Die Anzahl der Designerstücke kann frau natürlich mit jedem beliebigen Geldschein erweitern, entweder als dekorative Alternative zum Sparstrumpf oder zum Verschenken.

Wie? Ihnen gefallen Geldgeschenke nicht?

Auch dann nicht, wenn sie fantasievoll eingepackt oder - wie in unserer aktuellen Modenschau - nett gefaltet sind?

Ich gebe zu: Geldgeschenke können facettenreiche Hintergründe haben (und hervorrufen), und frau sollte sich genau überlegen, welches Gesicht das ihre hat:

  • Die Facette Bequemlichkeit – ... soll sich selber was kaufen, dann muss ich mich nicht anstrengen.
  • Die Facette Unsicherheit – was ich kaufen würde, trifft ja doch nicht den Geschmack der anderen.
  • Die Facette Überheblichkeit – ich habe ja ein so mildtätiges und soziales Herz.
  • Die Facette praktischer Nutzen – es gibt ohnehin schon zu viel Tinnef, der alljährlich produziert, gekauft und verschenkt wird.
  • Die Facette Verpflichtung – die haben uns im vorigen Jahr auch etwas geschenkt.
  • Die Facette gute Wünsche – ich wünsche dir, dass du dir einen Wunsch erfüllst, den ich vielleicht nicht kenne.

Es gibt sicher noch viele Varianten. Wenn ich nicht weiß, was den anderen Freude macht oder wenn ich eigentlich gar nichts schenken will, könnte es auch einen mutige Variante sein: nichts schenken.

Übrigens:
Im Augustus-Verlag gibt es für 19,90 DM ein ganzes Buch mit Ideen für Geldgeschenke von Dagmar Ahrens »Geldgeschenke mit Witz und Phantasie«.
Ein anderes Buch im gleichen Verlag heißt »SuperBastelSpaß - Geldgeschenke« und kostet nur 15 DM.

Gabriele Merziger / Margret W.-Simon

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