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Die Slow-Food-Bewegung

Essen ist Kultur

Hinter dem Begriff »Slow Food« verbirgt sich in Deutschland ein eingetragener Verein, der sich im weitesten Sinne dem Ziel »besser essen« verschrieben hat. Darunter fallen sowohl Goumet-Seminare für Mitglieder und Interessierte als auch Geschmacksschulung für Kinder sowie die Bewahrung traditioneller Gerichte und Zubereitungsarten. Slow Food möchte die Vielfalt und Ursprünglichkeit unserer Nahrungsmittel erhalten und das Essen nicht nur als notwendige Nahrungsaufnahme verstehen, sondern als Genuss und als Teil der Kultur eines jeden Landes. Die Slow-Food-Bewegung ist zur Zeit in über fünfunddreißig Ländern mit rund 60.000 Mitgliedern vertreten.

Arche des Geschmacks

Sich gut und gesund zu ernähren war noch nie so leicht wie heute, aber in unserer schnelllebigen Zeit erliegen VerbraucherInnen auch gern den Reizen der Fertignahrungsindustrie. Unter solchem Kaufverhalten leiden auf Dauer nicht nur die Geschmacksnerven, sondern auch die kleinen Hersteller regionaler Produkte. Das Besondere, Individuelle stirbt aus, seien es bestimmte Tierrassen oder alte Kulturpflanzen. Slow Food stellt dem die Kampagne »Arche des Geschmacks« entgegen. Symbolisch werden Gerichte und Produkte in die »Arche« aufgenommen, um sie vor dem Vergessen zu bewahren.

Feine Unterschiede

In die Zukunft gerichtet sind die Slow-Food-Projekte für Kinder. Mit dem »Sinnes- und Geschmacksparcours«, entwickelt an der Fachhochschule Fulda, können Kinder die Geschmacksvielfalt von Lebensmitteln entdecken, Qualitätsunterschiede erkennen, die kulturelle Dimension der Ernährung erleben und sich sensibilisieren für Genuss und Phantasie. Nicht nur Nase und Zunge können in dem Parcours etwas erleben, sogar die Ohren wirken mit, denn schließlich knac-ken und krachen frische Gemüse oder knuspriges Brot. Das Auge isst sowieso mit, und endlich dürfen die Kinder das Essen auch mal betasten, im wörtlichen Sinne »begreifen«.
Bei allen guten, ökologischen und gesunden Absichten von Slow-Food soll aber auch der Genuss nicht zu kurz kommen. Darum bemühen sich sogenannte Convivien, das sind die örtlichen Clubs, die im westlichen Teil Deutschlands und in Berlin schon zahlreich vertreten sind. Die Convivien bieten ein vielschichtiges Angebot, vom Pasta-Seminar über Kartoffel-, Olivenöl- und Käsedegustation, Hanfverkostung, Schnapsproben, kulinarische Reisen bis hin zu Kutteltreffen und noch vieles mehr.
Wer Appetit bekommen hat auf Horizont- und/oder Magenerweiterung kann nähere Infos bekommen bei:

Slow Food Deutschland e.V., Geiststr. 81, 48151 Münster, Tel. 0251/793368

Renate Arnemann

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