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Ursula Sigismund

»Ich habe schon immer geschrieben.«

Die Autorin Ursula Sigismund wur de 1912 in Danzig geboren. Sie wuchs als Älteste von fünf Geschwistern in Weimar auf, wo ihr Vater Max Oehler das Nietzsche Archiv leitete. Nach dem Abitur heiratete sie und bekam im Laufe von sieben Jahren vier Kinder. Für ihre Leidenschaft, das Schreiben, blieb ihr in dieser Zeit nur wenig Raum. Wenn die Kinder in der Schule waren, schrieb sie nach und nach ihren ersten Roman über 12 Jahre Nazizeit. Einen Preis bekam sie für das Manuskript bei einem Preisausschreiben der Zeitschrift »Stern«, doch verlegt und veröffentlicht wurde »Bedrängte Zeit« erst 25 Jahre später.

Das Thema »Nietzsche« war durch die Verwandtschaft zu Friedrich Nietzsche und Elisabeth Förster-Nietzsche bereits in ihrer Kindheit prägend. Doch für ihr eigenes Schaffen und ihr Selbstverständnis als Autorin war diese Verwandtschaft zunächst eher ein Hindernis. »Dieser große Mann in der Familie hat mich gehemmt.« Doch die Hemmung gab sie spätestens mit ihrem autobiografischen Roman »Zarathustras Sippschaft«, der 1992 erschien, auf.

Ursula Sigismund lebt seit 1963 in Darmstadt. In diesem Jahr erhielt sie auch für ihren Roman »Bedrängte Zeit« den Deutschen Erzählpreis. Weiterhin veröffentlichte sie noch zwei Romane (»Grenzgänger« und »Das alte Haus am Hang«), eine Reiseerzählung, Kurzgeschichten und die Biografie der Malerin Suzanne Valadon. Die heute 87jährige Autorin ist zur Zeit damit beschäftigt, die Briefe ihres Vaters aufzuarbeiten und herauszugeben.

Gabriele Merziger

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