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Sterne am Himmel der Astronomie

Astronomie, ja klar, da gab es doch Galilei, Kepler, Cassini, ach ja, und noch Halley. Frauen sind mir keine bekannt. Hat es die auch gegeben? So, oder so ähnlich würden wohl die meisten von uns reagieren. Um so lohnender ist ein Gang durch die Astronomiegeschichte, um der einen oder anderen bedeutenden Astronomin auf die Spur zu kommen – ihren Anteil an der Erforschung des Himmels zu erwähnen.

 

Maria Winkelmann

Sie wurde 1670 in Panitzsch bei Leipzig geboren. Zunächst durchlief sie eine Lehrlingsausbildung. Inoffiziell aber wirkte sie bald als anerkannte Gehilfin ihres Mannes Gottfried Kirch an der Berliner Akademie der Wissenschaften. Sie entdeckte am 21. April 1702 einen Kometen, dessen Entdeckung jedoch offiziell ihrem Mann zugeschrieben wird. Ihre Erkenntnisse in wissenschaftlichen Publikationen zu veröffentlichen blieb ihr verwehrt, da sie über unzulängliche Lateinkenntnisse verfügte. So kommt es, daß ihre drei überlieferten Abhandlungen in Deutsch erschienen sind. Ihr Mann starb 1710, und sie bewarb sich auf seine vakante Stelle unter Hinweis auf ihre bisherige astronomische Tätigkeit und auf das Zunftrecht auf den Arbeitsplatz ihres Mannes - die Akademie hatte sie jedenfalls bisher für ihre Hilfsdienste entlohnt. Die Stelle wurde ihr verweigert. Sie fand erneut Anstellung als Assistentin an der Akademie, sobald ihr Sohn Christfried zum Direktor des Observatoriums benannt wurde.

Hypatia von Alexandria

Sie lebte um 400 n. Chr. und wurde wohl wegen ihres heidnischen Glaubens, und da sie eine Vertreterin der Lehre des Neuplatonismus war, von christlichen Mönchen gesteinigt und verbrannt. Durch ihren Vater Theon, einen Gelehrten am Museion von Alexandria, wurde ihre Ausbildung in den Geistes- und Naturwissenschaften gefördert. Sie ging auf Reisen nach Rom und Athen und setzte sich mit dortigen Gelehrten auseinander. Neben vielfältigen anderen wissenschaftlichen Leistungen erfand sie ein Gerät zur Bestimmung von Stern- und Planetenpositionen.

Sophie Brahe

16. Jahrhundert - machte eine entscheidende Beobachtung über die genaue Position des Mars, die es später Johannes Kepler erlaubte die eliptischen Planetenbahnen zu errechnen.

Henrietta Swan Leavitt

Geboren am 04.07.1868 in Lancaster (Mass.) arbeitet sie ab 1902 am Observatorium des Harvard College, u.a.. auch als Leiterin für geografische Photometrie. Sie entdeckte ca. 2400 Himmelskörper, unter ihnen 1200 Cepheiden in den Magellanschen Wolken. An ihnen fand sie 1912 die bedeutende Perioden-Leuchtkraft-Beziehung. Sie starb am 12.12.1921 in Cambridge (Mass.).

Maria Kunitz

Die schlesische Mathematikerin und Astronomin veröffentlichte 1650 das astronomische Werk »Urania Propitia«, in dem sie Keplers Rudolfinische Tabellen der Planetarbewegung korrigiert. Unter den widrigen Umständen der Flucht während des Dreißigjährigen Krieges gelingt es ihr, ohne Hilfsmittel in Handberechnungen, einige Fehler in Keplers Berechnung zu korrigieren.

Jeanne Dumée

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts gelingt es ihr mit Hilfe der Beobachtung von Venus und den Jupitermonden, die Bewegung der Erde zu beweisen. Damit erhärtet sie die Theorien des Nikolaus Kopernikus und Galileis. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit, fordert sie ihre Zeitgenossinnen auf, zu studieren und Forschung zu betreiben.

Karoline Lucrezia Herschel

* 16. März 1750 in Hannover, gestorben im hohen Alter von 97 Jahren am 09. Januar 1848. Nachdem sie anfangs nur ihrem Bruder bei seinen Beobachtungen zuarbeiten wollte, wird sie schließlich so vertraut mit der Materie, daß sie sich eigene Aufgaben stellt. Zum Gehorchen und Dienen erzogen, bleibt sie diesen Maximen ihr Leben lang treu bis hin zur Verleugnung ihrer eigenen Leistungen. Dennoch wird sie durch ihre präzise wissenschaftliche Arbeit zur ersten weiblichen astronomischen Assistentin in England. Sie schreibt mehrere Foliobände an Ergänzungen zum ersten Sternenkatalog der Neuzeit, dem »Historia Coelestis Britannica«. Dennoch behauptet sie fortgesetzt, wie nichtsnutzig, unfähig und untauglich sie sei. Sie entdeckt 8 Kometen und mehrere Nebel. Angestellt beim preußischen König Wilhelm II., erhält sie als erste Assistentin der Hofastronomie ein Jahresgehalt von 50 Pfund und empfängt von ihm für ihre Verdienste um die Astronomie Die Golden Medaille für Wissenschaft.

Anja Spangenberg

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