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Wechsel: Die Neue

Einstimmig wurde Traudl Baur unter 90 Bewerberinnen vom Magistrat ausgewählt. Am 1. Oktober 1992 trat sie offiziell ihr Amt als neue Frauenbeauftragte an. Bürgermeister Peter Benz hob als zuständiger Dezernent ihre Erfahrung in der Frauenarbeit heraus und ihre Kenntnisse der Darmstädter Frauenszene. Ihre Aufgabe ist es, sich nun mit der Gleichstellung der Frauen im Alltag und in der Politik zu befassen.

Traudl Baur weiß um die "normale" und "alltägliche" Benachteiligung von Frauen. Ihr Wissen reicht überdies noch weiter: Als langjährige Leiterin des Frauenhauses in Darmstadt kennt sie sich aus mit den sozialen und menschlichen Notlagen von misshandelten und geschlagenen Frauen. Ihr Hauptanliegen ist es, für eine menschenwürdigere Gesellschaft zu kämpfen. Eine Gesellschaft in der Menschenrechtsverletzungen wie Rassismus und Sexismus keinen Platz mehr haben. Nur leere Phrasen? Irgendwie glaubt man's ihr aber sofort, vielleicht liegt es an ihrer ehrlichen Art, vielleicht auch an ihrem "typisch weiblichen" Lebenslauf.

Traudl Baur (56) ist in Oberschlesien geboren, studierte Chemie, Erdkunde und Biologie und war als Realschullehrerin tätig. Nach einer Ausbildung zur Gesprächstherapeutin half sie am Aufbau des Frauenhauses mit, dessen Leiterin sie 12 Jahre lang war. Eine Berufskarriere, die einige Lücken beinhaltet, Lücken, die ihre Familie ausfüllte. Traudl Baur ist Mutter von vier mittlerweile erwachsenen Kindern.

Eine "Lebenskarriere" nennt sie ihr Frauenleben, aus dem sie Kraft und Reichtum schöpft. Eine "Powerfrau" auf dem Stuhl der Darmstädter Frauenbeauftragten mit "Power", die den Darmstädter Frauen zu Gute kommt. Eines der nächsten Projekte dürfte die Umsetzung des Frauenpapiers "Darmstadt auf dem Weg zu einer frauengerechten Stadt" sein.

Wir alle von sind gespannt und wünschen viel Erfolg!

Sabine Schiner

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